Presseerklärung Nr. 2/2006 vom 07. Februar 2006
zu den amerikanischen Truppen- und Materialtransporten in den Irak über den Flughafen Frankfurt-Hahn und den damit verbundenen Sicherheitsrisiken für Passagiere und Anwohner.
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  1. Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn fordert die sofortige Einstellung der am Flugplatz Frankfurt-Hahn stattfindenden amerikanischen Truppen- und Materialtransporte in die Golfregion bzw. deren Verlagerung auf einen US-Militärstützpunkt, oder in eines der Länder, die sich auch am Irakkrieg beteiligt haben und wirtschaftlichen Nutzen daraus ziehen.

  2. Gleichfalls fordert die BI die sofortige Verlagerung der Transportflüge für die deutschen ISAF-Truppen vom Flugplatz Hahn weg auf einen der unzähligen Militärflugplätze in Deutschland.

  3. In diesem Zusammenhang kritisiert die BI die Informationspolitik der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH. Die Öffentlichkeit wurde nicht über diese Flüge informiert, trotz der offensichtlich damit verbundenen Sicherheitsrisiken.

Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn hat größte Sicherheitsbedenken wegen der am Flugplatz Frankfurt-Hahn seit geraumer Zeit stattfindenden Truppen- und Materialtransportflüge der Amerikaner in den Irak sowie der deutschen Materialtransporte für die ISAF-Truppen nach Zentralasien und Afghanistan.
Der Flugplatz Hahn ist ein reiner Zivilflughafen!
Die ehemalige Hahn Air-Base der Amerikaner wurde nach Ende des Kalten Krieges aus der militärischen Trägerschaft entlassen. Der Flugplatz Hahn hat keinen Nato-Reservestatus mehr.

Im Zusammenhang mit einer von der BI herausgegebenen Presserklärung vom 16.01.2006, in der die BI der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH die Schönung ihrer Verkehrszahlen mit amerikanischen Soldaten und Militärfracht vorwarf, wurden zwei Redakteure, die aufgrund dieser Vorwürfe recherchierten, von der Flughafenleitung gebeten wegen "bestehender Terrorgefahr nicht darüber zu berichten". Einem Redakteur des Trierischen Volksfreundes wurde von der Pressestelle der Flughafen Hahn GmbH erklärt, dass man "nicht autorisiert sei, über die Flüge Auskunft zu erteilen" bzw. "Näheres könne man aus Sicherheitsgründen nicht sagen".

Die BI hält dies für einen ungeheuerlichen Vorgang! Sicherheitsrisiken vermindert man nicht, indem man sie totschweigt. Setzt man auf dem Flugplatz Hahn arglose Passagiere, bspw. des Billigfliegers Ryanair und Anwohner des Flugplatzes unberechenbaren Gefahren aus?

Ob die Amerikaner möglicherweise Militärflüge auf verschiedene Zivilflughäfen verteilen, und dort als zivilen Luftverkehr tarnen, um die Gefahr von Anschlägen auf die eigenen Truppen zu vermindern? Eine entsprechende Information wurde der BI zugespielt.

Weiterhin ist die BI der Auffassung, dass die deutsche Unterstützung von US-Truppen- und Materialtransporten in den Irak völkerrechtlich höchst bedenklich ist!

Mit der aktiven Bereitstellung von Flughafenkapazität für US-Militärflüge verstrickt sich Deutschland immer stärker in den Irak-Konflikt.