Drei Linienflüge täglich mit einer Boeing B 737-200 von Hahn nach London-Stansted will der irische Extrem-Billigflieger Rayanair ab dem 22. April 1999 durchführen. Dies teilte die Flughafengesellschaft am 11.02.1999 mit. Als Hauptnutzer dieser Flugverbindung werden offensichtlich Menschen aus dem Rhein-Main-Gebiet gesehen, denn zeitgleich wird ein Buspendelverkehr zwischen Frankfurt-Hauptbahnhof und dem Flugplatz Hahn aufgenommen.
Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn sieht in dieser Ankündigung nur eine weitere Variante der aus den Vorjahren bereits bekannten
- Charterflugsaison eröffnet - , - Start in den Urlaub vom Hahn - , - Flug nach Kreta hebt ab - , - zweimal die Woche nach Antalaya - , - Samstags nach Mallorca, sonntags nach Las Palmas - , - Shopping in Istanbul für 199 DM - , - Flüge auch im Winter - , - vom Hahn zum Euro Disney - , weitere Flugziele: Tunesien, Rhodos, Dulaman.
- Linienflugverbindungen eröffnet - , - Zweimal pro Woche die Route Hahn-Leipzig-Berlin-Hahn auf dem Programm - , - Ab sofort auch nach Paris -, weitere Flugziele: München, Hannover, Augsburg, Friedrichshafen.
natürlich ohne Schlagzeilen. Geblieben sind lediglich die Mallorcaflüge im Sommer, ausgebucht während der Schulferien. Wie allerdings unschwer an den Kfz-Kennzeichen der Fahrzeuge vor dem Abfertigungsgebäude erkennbar, zu einem großen Teil mit Passagieren aus dem Saarland besetzt. Übrigens kein Wunder, wurden doch bisher in Saarbrücken angebotene Flüge auf den Flugplatz Hahn verlagert.
Trotz der ganzen Pleiten wird hartnäckig die bisherige Linie weiterverfolgt und vom Steuerzahler bislang mit ca. 100 Millionen DM bezahlt. Dabei zeigte schon eine 1991 von der Landesregierung in Auftrag gegebene Studie, das Prognosgutachten:
Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn fordert daher von der Landesregierung des Landes Rheinland-Pfalz das von Verteidigungsminister Rudolf Scharping und Ex-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle begonnene Konzept der fliegerischen Nutzung des Flugplatzes Hahn nochmals zu überdenken. Zur politischen Verantwortung gehört eben auch der Mut, Fehleinschätzungen einzugestehen und Änderungen einzuleiten.