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Presseerklärung Nr. 03/95 vom 23. August 1995

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Lufthansa terrorisiert Hunsrücker Bevölkerung

Eine Steigerung der ohnehin schon sehr hohen Belästigung durch Trainingsflüge in der Platzrunde erlebten die Anrainergemeinden des Flugplatzes Hahn im Hunsrück am Samstag, den 19. August 1995.
An diesem Tag führten zwei Maschinen der Deutschen Lufthansa AG (Airbus A 310/Airbus A 320) in der Zeit von 09:00 - 19:00 Uhr Trainingsflüge in der Platzrunde durch.
Die Bewohner der am stärksten betroffenen Ortschaften Altlay, Lötzbeuren, Hirschfeld, Hirschfeld-Bahnhof und Würrich mußten über 150 Überflüge in geringer Höhe und hoher Lautstärke erdulden.

Schlimmer als die Amis

Diese Trainingsflüge in der Platzrunde sind für den dicht besiedelten mitteleuropäischen Raum eine neue Form des Luftterrors, wie es sie selbst in den 40 Jahren der militärischen Nutzung des Flugplatzes Hahn durch die Amerikaner nicht gegeben hat.

Beschwerden ignoriert, Strafanzeigen gestellt

Die wiederholten Bitten von Mitgliedern der Bürgerinitiative an die Verantwortlichen des Flughafens Hahn, den Piloten der Lufthansa die Anweisung zu geben, aus Rücksicht auf die Menschen, die Ortschaften doch weiträumig zu umfliegen, wurden gnadenlos ignoriert. Auch die neuesten Empfehlungen der Fluglärmkommission wurden überhaupt nicht beachtet. Immer und immer wieder flogen die Piloten der Lufthansa in geringer Höhe über die Dörfer.
Aus diesem Grund sahen sich Bürger genötigt, Strafanzeige wegen Ruhestörung zu stellen.

Flüsterjets hört man nicht! Ha Ha Ha

Die Versprechungen der politisch Verantwortlichen um Wirtschaftsminister Brüderle, daß moderne Flugzeuge nicht mehr zu hören seien, haben sich bei den Flugmanöver der Lufthansa als glatte Lügen entlarvt. Schon jetzt bestätigt sich, daß Ortschaften wie Hahn, Bahnhof Hirschfeld und Würdig bei Flugverkehr wie von der Deutschen Lufthansa AG am 19.08.95 praktiziert, aufgegeben und die Menschen abgesiedelt werden müßten.

Pfui, Lufthansa

Nur für die Deutsche Lufthansa AG rechnet sich dieser Terror! Wo sonst kann die Lufthansa fast umsonst Trainingsflüge in der Platzrunde in dieser Anzahl Intensität und Zeit durchziehen? Den Preis zahlen die Menschen um den Hahn mit ihrer Gesundheit und ihrer Lebensqualität sowie die Steuerzahler, von deren Geld dieser Wahnsinn auch noch hochsubventioniert wird.

Nerven von Flughafenmanagern liegen blank

Flughafenboss zum Golfplatzverwalter degradiert

Angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Lage des Prestige-Objektes von FDP-Wirtschaftsminister Rainer Brüderle liegen besonders die Nerven bei den verantwortlichen Flughafen-Hahn-Geschäftsführern Hecklau, Hartmann und Berres blank. Das Schicksal des zum Verwalter des Golfplatzes degradierten EX-Flughafendirektors Waltzinger täglich vor Augen, sind sie gezwungen, Rainer Brüderles utopische Wunschvorstellungen von Flugverkehr auf jede nur denkbare Art zu befriedigen und gleichzeitig der Bevölkerung Erfolge vorzugaukeln, um nicht vom gleichen Schicksal wie Herr Waltzinger ereilt zu werden.

Dazu bieten sie die einmalig schöne Landschaft des Hunsrücks mit seiner himmlischen. Ruhe und der noch reinen Luft den Fluggesellschaften wie der Deutschen Lufthansa AG zum hemmungslosen Mißbrauch an.

Pfui, Lufthansa

Gerade für die Deutsche Lufthansa AG, die sich in der Öffentlichkeit gerne als ein verantwortungs- und umweltbewußtes Unternehmen präsentiert, ist es ein Armutszeugnis, daß sie aus blanker Profitgier die Notlage der Hunsrücker Bevölkerung hemmungslos ausnutzt!

Gemeinderäte, wehrt euch!

Wie lange werden sich die Gemeinderäte der von diesem Luftterror betroffenen Ortschaften noch vor einer klaren Stellungnahme gegen diese Trainingsflüge drücken können? Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn fordert alle Gemeinderäte der betroffenen Ortschaften, alle Verbandsgemeindeverwaltungen, sowie die Kreistage auf, sich gegen den für den Hunsrück wirtschaftlich unsinnigen und die Region zerstörenden Platzrundenbetrieb der Deutschen Lufthansa AG und anderer Fluggesellschaften auszusprechen.

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