Newsletter anfordern
Newsletter
anfordern!
Zurück zur Übersicht

drucken

Nicht die offene Lüge trübt das Bewusstsein, sondern die halbe Wahrheit.
Hahner Erfolgsmeldungen und ihr Wahrheitsgehalt

Hahner Erfolgsmeldungen und ihr Wahrheitsgehalt



"Auf den ab 30. Oktober geltenden Flugplan hat die Luftverkehrsabgabe wohl noch keine Auswirkungen. Ryanair hat mit 43 Flugzielen sogar eine Hahn-Strecke mehr im Winterflugplan als 2009."

Mit dieser Meldung beglückte eine auf dem Hunsrück erscheinende Zeitung am 05.10.2010 ihre Kunden und vermittelte dem unbedarften Leser die Botschaft, dass es am Flugplatz Hahn keine Krise gibt und es zumindest vorerst, erfolgreich weitergeht. Gleichzeitig wurde suggeriert, dass, wenn es Einbrüche gäbe, die Luftverkehrsabgabe daran schuld sei.

Dazu fällt uns der folgende Leitsatz der Propaganda ein: Nicht die offene Lüge trübt das Bewusstsein, sondern die halbe Wahrheit.

Für uns war der Artikel ein Grund, die Aussagen zu überprüfen. Richtig ist, dass die Luftverkehrsabgabe noch keine Auswirkungen auf den Winterflugplan von Ryanair am Flugplatz Hahn hat. Richtig ist auch, dass es 43 Flugziele gibt.

Verschwiegen wird allerdings, dass sich die Anzahl der Flüge im Winterflugplan nachhaltig reduziert. Die Gesamtzahl der Flüge sinkt von durchschnittlich ca. 30 täglichen Abflügen im Winterflugplan 2009/2010 auf nur noch 27 tägliche Abflüge im Winterflugplan 2010/2011.
Ein Einbruch um 10%. Durch die Einstellung der Berlinflüge im Januar 2011 reduziert sich die Anzahl der täglichen Abflüge sogar auf im Durchschnitt nur noch 25,3 (15,67%).

Winterflugplan von Ryanair ab dem "Flughafen Frankfurt-Hahn".

Im Vergleich mit den Vorjahren ergibt sich ein noch trüberes Bild:

  Anzahl der täglichen Abflüge Durchschnittliche Auslastung in %
November 2010 27,0  
November 2009 30,1 64,98
November 2008 33,0 63,43
November 2007 32,4 65,64
November 2006 36,4 59,0


Passagierzahlen und Auslastungsquoten von Ryanair am Flughafen Frankfurt-Hahn

Danach sind im Vergleich zu 2006 die Anzahl der täglichen Flüge sogar um 9,4 oder 25% zurück gegangen. Und dies alles ohne die Luftverkehrsabgabe. Allein der Markt - Übersättigung, zunehmende Konkurrenz von anderen Flughäfen und anderen Fluggesellschaften, schlechter Ruf des Hahn und der noch schlechtere Ruf von Ryanair bspw. wegen den versteckten Kosten und des schlechten Service- hat zu diesen Rückgängen geführt.

Wir wiederholen uns gerne:

Die Märkte lassen sicht nicht betrügen.

Ist dies das Motto der Presseberichterstattung zum Flughafen Frankfurt-Hahn?


(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 26.11.2010)