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Zweistellige Millionenverluste bei Hahner Frachtfluggesellschaft ACG Air Cargo Germany - Jahresfehlbetrag bei ACG: 10.275.058 Euro

Jahresfehlbetrag bei ACG: 10.275.058 Euro Im Elektronischen Bundesanzeiger wurde der Jahresabschluss der auf dem Flugplatz Hahn ansässigen ACG Air Cargo Germany GmbH für das Geschäftsjahr vom 01.01.2009 bis zum 31.12.2009 veröffentlicht.

Danach hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2009 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 10.275.058 € zu verzeichnen, nachdem im Vorjahr der Verlust 491.746 € betrug.

Jahresesabschluss 2009

ACG Air Cargo verfügt über vier geleaste Jumbo-Jets und startet insbesondere zu nachtschlafender Zeit mit ohrenbetäubendem Lärm zu verschiedenen Destinationen in Asien sowie nach Johannesburg in Südafrika.

ACG Air Cargo Germany wird von der Politik, allen voran Wirtschaftsminister Hering und den Verantwortlichen der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, der Öffentlichkeit als ein Paradebeispiel für erfolgreiche Ansiedlungspolitik und die Standortqualität des Flugplatz Hahn präsentiert. Auch ACG-Geschäftsführer Michael Bock nutzt jede Chance, um sich und seine Unternehmen als wirtschaftlich erfolgreich zu präsentieren. Dabei weißt er, geradeso als ob er dazu, bspw. vom Wirtschaftsministerium verpflichtet worden wäre oder eine Schuld einzulösen hätte, immer wieder auf den am Flugplatz Hahn möglichen "uneingeschränkten Nachtflug" hin.

Nicht durch Eigenkapital gedeckter Jahresfehlbetrag in Höhe von 10.267 Mio. Euro

Besonders auffallend an der veröffentlichten Bilanz der ACG ist sicherlich der Hinweis auf den nicht durch Eigenkapital gedeckten Jahresfehlbetrag in Höhe von 10.266.804 €.
Wie dieser Jahresfehlbetrag zustande kam, ist dem dürftigen und mit Informationen geizenden Jahresabschluss nicht zu entnehmen. ACG hat keine Gewinn- und Verlustrechnung veröffentlicht. Ebenso fehlen der Anlagenspiegel, der Anhang und der Lagebericht. Ebenso fehlen Informationen zu den Gesellschaftern. Soll damit vertuscht werden, dass das ganze Unternehmen nur durch die Bürgschaften des Landes Rheinland-Pfalz zusammengehalten wird?

"Dazu zählt er auch die Unterstützung durch das Land, das den Start der beiden Firmen - Anmerkung: Haitec und ACG - mit Bürgschaften ermöglicht hat." Geschäftsführer der ACG Michael Bock in der Hunsrücker Zeitung vom 27.10.2010.

Hält sich das Land Rheinland-Pfalz jetzt auch eine eigene Frachtfluggesellschaft, nachdem es sich bei Ryanair durch massive Subventionierung schon die Passagiere gekauft hat?

Es stellt sich auch die Frage, wer im Falle der Insolvenz von ACG, die angesichts des heutigen Verschuldungsgrades beim nächsten Abschwung fast unausweichlich erscheint, für die Schulden der ACG Air Cargo GmbH haftet. Etwa der Steuerzahler?

Weitere Fragen sind ungeklärt:
Welche Bank hat die Kredite für die ACG bereitgestellt? Etwa wieder die Landesbank oder die Investitions- und Strukturbank des Landes Rheinland-Pfalz?
Welche Sicherheiten gibt es bei der ACG angesichts der lediglich geleasten Flugzeuge?



Weitere Unternehmen mit Millionenverluste und nicht durch das Eigenkapital gedeckten Verlusten.


Mit dem Verlust in Höhe von ca. 10,3 Millionen Euro steht die ACG Air Cargo Germany GmbH in einer Reihe neben einer ganzen Anzahl von anderen Unternehmen auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn, die Jahr für Jahr Millionenverluste schreiben.

So hat das Wartungsunternehmen Haitec Aircraft Maintenance GmbH, Geschäftsführer ebenfalls Michael Bock, im Geschäftsjahr 2008 einen Verlust in Höhe von 1.053.988 € verzeichnet. Der nicht durch Eigenkapital gesicherte Verlustbetrag betrug 1.003.988,19 €.

Jahresabschluss Haictec Maintenance 2008

Die wirtschaftliche Lage des hochgelobten Luftfrachtunternehmen ACL Advanced Cargo Logistics GmbH ist offensichtlich noch schlechter. ACL hat im Jahr 2008 einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 2.183.108 € ausweisen müssen.
Zu diesem Zeitpunkt betrug der Verlustvortrag - also die summierten Verluste der Vorjahre - bereits 17.803.651 €. Mit Stand 31.12.2008 waren von den Verlusten 13.896.759 € nicht durch das Eigenkapital gedeckt.

Jahresabschluss ACL Advanced Cargo Logistics GmbH 2008

Warum bei diesen Unternehmen der Konkursverwalter noch nicht das Sagen hat, ist uns nicht bekannt.

Aeroflot Cargo: 140 Millionen Dollar Verlust in 5 Jahren

Anders bei Aeroflot Cargo. Hier war der Konkursverwalter schon im Hause. Aeroflot Cargo musste nach nur fünf überaus erfolglosen Geschäftsjahren, trotz des angeblich boomenden Luftfrachtgeschäftes und den angeblich idealen Bedingungen am Flugplatz Hahn, sogar abgewickelt werden, nachdem sie auf dem Flugplatz Hahn in diesen 5 Jahren 140 Millionen Dollar Verlust eingeflogen hatten. Aeroflot ist jetzt wieder in den Aeroflot Konzern integriert; wirtschaftlicher ist es nicht besser geworden, der wirtschaftliche Misserfolg lässt sich nur so besser kaschieren.

Bericht vom 23.06.2009

Die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH schreibt Jahr für Jahr ebenfalls Verlust im zweistelligen Millionenbereich. Bis jetzt annähernd 200 Millionen Euro. Hier ist kein Ende abzusehen.

Bilanzen der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH

Diese Liste könnte, mit niedrigeren Minusbeträgen, bspw. im sechsstelligen Millionenbereich weiter geführt werden. Wo angesichts dieser Millionenverluste die von den promovierten Gefälligkeitsgutachtern der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH ermittelten Staatseinnahmen durch Körperschaftssteuer und Gewerbeertragssteuer herkommen sollen, ist uns völlig schleierhaft.

Firmenübersicht mit dazugehörenden Jahresabschlüssen

Ist dies das Motto der Presseberichterstattung zum Flughafen Frankfurt-Hahn?


(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 17.01.2011)