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Passagierzahlen am Flughafen Frankfurt-Hahn im ersten Quartal um fast 100.000 Passagiere zurückgegangen.

Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hat die Passagierzahlen für März 2011 veröffentlicht. Danach ist die Passagierzahl im März 2011 um 33.471 auf nur noch 232.150 im März 2011 zurückgegangen. Im März 2010 waren es 265.261 Passagiere. Dies ist ein Verlust um 12,60%.

Für das erste Quartal 2011 beträgt der Schwund bereits 92.565 Passagiere (-13,44). Waren es im ersten Quartal 2010 noch 688.866 Passagiere, so sank die Zahl im ersten Quartal 2011 auf nur noch 595.301. Steigerungen gab es hingegen im Transitbereich, also beim Militär. Hier stiegen die gezählten Köpfe um 4.135 von 9.894 im Vorjahresquartal auf 14.029 im 1. Quartal 2011.
Hier scheinen sich die vom Flughafenmanagement und Landesregierung requirierten Flüge der kanadischen Streitkräfte auszuwirken. Seit diesem Jahr wird der ehemalige amerikanische Fliegerhorst auch von der kanadischen Armee für Truppentransporte und Nachschubflüge genutzt.

Passagierstatistik 2011

Mit viel Trara wurden von der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH im Gegensatz zu den stark rückläufigen Passagierzahlen die Cargo-Zahlen bereits veröffentlicht. Hier gab es im ersten Quartal 2011 gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres eine deutliche Zunahme um 27.361 to. Hier stieg die Gesamtfracht von 41.135 to auf 68.496 to. Inwieweit hier ab Deutschland bspw. für das deutsche Afghanistankorps geladene Militärfracht eine Rolle gespielt hat, wird sich noch herausstellen.
Wenn die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH behauptet, dass sich die Einbußen im Passagierbereich mit den Zuwächsen im Frachtbereich die Waage halten, muss man die finanziellen Auswirkungen genauer betrachten.. Hier hilft ein Blick in die Gebührenordnung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH.

- 46.000 Passagiere (nur die startenden Passagiere zahlen überhaupt etwas) x 2,48 € Passagierentgelt = ca. 115.000 € Einnahmeverlust.
+ 27.500 to Luftfracht x 3,00 (Mittelwert) € je Tonne Luftfracht = ca. 82.500 € zusätzliche Einnahme.

Demzufolge stehen im direkten Vergleich einem Einnahmezuwachs von ca. 82.500 € ein Einnahmerückgang in Höhe von ca. 115.000 € entgegen.

Dabei ist noch nicht berücksichtigt, was der kaufmännische Leiter der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, Herr Pollety, gegenüber der Verkehrsrundschau beklagt hat:

"...,denn bei der Fracht gehen uns die wichtigen Umsätze aus den Bereichen verloren, die nichts mit der Fliegerei zu tun haben."

D.h. bei der Fracht gibt es keine Erlöse aus der Haupteinnahmequelle, der Parkierung sowie aus Konzessionsverträgen und bspw. aus Umsatzabgaben von Einzelhändlern, Pommes-Buden, Busunternehmern usw. Allein die Umsatzabgaben machen nach früheren Angaben je Passagier ca. 2,00 € aus, sodass hier weitere ca. 200.000 € Umsatzrückgänge realistisch sind.
Demzufolge stehen den ca. 82.500 € Zuwächsen aus dem Luftfrachtgeschäft mindestens ca. 315.000 € Verluste im Passagiergeschäft gegenüber. Komisches Gleichgewicht.

Anmerkung: Die ca. 70.000 Tonnen Luftfracht im ersten Quartal 2011 ergeben Umsätze aus Start- und Landeentgelten in Höhe von ca. 210.000 €.
Warum sich die Flughafen Frankfurt-Hahn und die Landesregierung angesichts dieser lächerlichen Erträge aus dem Luftfrachtgeschäft in einem solch hohen Maß auf den Luftfrachtverkehr mit seinen vielen Nachtflügen fokussiert, ist absolut unverständlich.
Selbst die bei einer Verdopplung des Luftfrachtgeschäftes anfallenden Umsätze wären angesichts der um versteckte Subventionen, Ertragszuschüsse, Förderungen, Zuwendungen, Gewährung von finanziellen Vorteilen, Unterstützungen, Beihilfen und sonstigen Geldüberlassungen durch das Land Rheinland-Pfalz bereinigten Verluste in Höhe von jährlich ca. 20 Millionen € noch nicht einmal ein Tropfen auf den heißen Stein.

Fazit: das hochgelobte Luftfrachtgeschäft wird mit derart niedrigen Umsätzen den Flughafen Hahn auch nicht aus den jährlichen roten Zahlen ziehen können. Jedes private Unternehmen wäre bei solchen Verlusten längst im Konkurs.



(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 04.05.2011)