Newsletter anfordern
Newsletter
anfordern!

drucken

Flughafen Frankfurt-Hahn boomt - bei "zivilen Militärflügen"

Die Ex-US-Airbase Hahn wird seit Jahren von den US-amerikanischen Fluggesellschaften Delta Airlines, National Airlines, Western Global und vor allem von Atlas Air für Zwischenlandungen zum Auftanken genutzt. Die Flugzeuge werden entweder als Truppentransporter oder zum Transport von militärischen Nachschubgütern eingesetzt.

2019 boomt es bei diesen sogenannten "zivilen Militärflügen" auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn. In den ersten sieben Monaten gab es 1.387 Flüge, 339 Flüge bzw. 32,5 Prozent mehr als 2018, als im gleichen Zeitraum 1.048 Flüge stattfanden.
Allein im Juli 2019 gab es 242 Flüge, durchschnittlich also ca. 8 täglich. Rekordtag war der 22. Juli 2019 mit 15 Flügen, fast genauso viel Flüge wie von Ryanair.

Afghanistan, Kuwait und Katar

Von den 1.387 Flügen waren 624 Fracht und 763 Truppentransporte.
Die meisten Frachttransporte gingen zu den US-Airbases in Bagram, Kandahar und Kabul in Afghanistan sowie nach Kuwait und zur Al Udeid Air Base in Katar. Die Truppentransporte gingen überwiegend nach Kuwait oder zur Al Udeid Air Base in Katar.
Andere Fracht- oder Truppentransporte gingen bspw. nach Dijbouti in Somalia, zur Al Azrag Air Base oder der Muwaffaq Salti Air Base, beide in Jordanien oder zur Al Dhafra Air Base in den V.A.E, aber auch im Rahmen von Manövern nach Polen und Rumänien.

Monatlich ca. 8.000 Soldaten und 2.250 to Militärgut

Dabei wurden im Durchschnitt monatlich 8.000 Soldaten transportiert, die als Transitpassagiere nur einfach in die Hahner Statistik einfließen, davon allein 3.000 nach Kuwait.

Bei der Fracht waren es im Durchschnitt 2.250 to, die als Transitfracht auch nur einfach gezählt werden. Hiervon gingen allein monatlich ca. 1.100 to nach Afghanistan.

Die Transitfracht hat inzwischen einen Anteil von fast 18 % an der Gesamtfracht, Tendenz steigend.


Verstrickung in völkerrechtswidrige Angriffskriege

Mit dem vorgeschobenen Argument der Terrorbekämpfung zieht das US-Imperium in die völkerrechtswidrigen Kriege gegen Afghanistan, Irak, Jemen und Syrien. Hierfür gab es kein UN-Mandat. In Wirklichkeit geht es immer nur um Gas, um Erdöl, um Absatzmärkte und um Einflusssphären.

Dass die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH die Amerikaner seit Jahren bei deren Verstößen gegen das Völkerrecht logistisch unterstützt, ist nichts Neues. Das es sich hierbei um miese Kriegsgewinnlerei handelt, auch nicht.

Dass sich die Anzahl der "zivilen Militärflüge" seit der Übernahme der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH durch die chinesische HNA in solchem Umfang erhöhen würde, hätten wir nicht erwartet. Von der eng mit der chinesischen Zentralregierung verbundenen HNA hätten wir erwartet, dass sie das Geschäft mit den Amerikanern gegen Null fahren würde. Bekanntlich haben die Chinesen eigene Interessen, die Welt wirtschaftlich und politisch zu dominieren.

Die boomende Nutzung des Hahns durch das US-Militär ist daher ein deutliches Indiz für die verzweifelte Lage, in der sich die Flughafengesellschaft angesichts dramatisch sinkender Passagierzahlen und seit diesem Jahr auch sinkenden Frachtzahlen befindet.
Die Geschäftsleitung greift nach jeder Art von Fluggeschäft, um Einnahmen zur Begleichung der laufenden Kosten zu erzielen.

(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 06.08.2019)