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Flughafen Frankfurt-Hahn 2017: Deutlicher Zuwachs der Nutzung durch das US-Militär, 1.516 Flüge, 113.685 Transit-US-Soldaten, ca. 10.000 militärische Tonnen Transit-Fracht

Deutlicher Zuwachs an militärischen Transportflügen

2017 gab es am Flughafen Frankfurt-Hahn einen deutlichen Zuwachs bei den militärischen Transportflügen im Auftrag des US-Militärs. Diese landen auf dem Hahn für Tankstops (Fuel-Stops) auf dem Weg in die weltweiten Krisengebiete bzw. von dort zurück in die USA.

Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn registrierte 2017 insgesamt 1.516 Starts und Landungen. Dies waren 328 bzw. 27,6% mehr als 2016, als die BI lediglich 1.188 Flugbewegungen registrierte. Auf den großen US-Militärlogistiker Atlas Air entfielen davon allein 1.178 Flugbewegungen. Andere beteiligte Fluggesellschaften waren Delta Airlines (90), United Airlines (104) und das US Transportation Command (80). Zum Einsatz kamen ausschließlich schwere und laute Maschinen wie die Boeing B 747-400 und Boeing B 767-300/400. Die BI schätzt aufgrund der Auswertungen der Lärmmessprotokolle, dass ca. 75% der nächtlichen Flugbewegungen zwischen 00.00 Uhr und 06:00 Uhr auf das Konto des US-Militärs gehen. Das gehäufte nächtliche Auftreten geschieht aus Tarngründen und um die normalen Passagiere nicht durch das gehäufte Auftreten von US-Soldaten zu beunruhigen. Inwieweit besondere Sicherheitsabstände auf dem Vorfeld, wie sie sicherlich bei Flugzeugen gelten, die mit Waffen und Munition beladen sind, dabei auch eine Rolle spielen, wissen wir nicht, können es uns aber gut vorstellen.


1.516 Starts und Landungen

Mit den 1.516 Starts und Landungen lag 2017der Anteil des US-Militärs an den gesamten Flugbewegungen der "Startgewichtsklasse über 175 to" am Flugplatz Hahn bei 42,38 Prozent. Wieder hat sich gezeigt, dass die Startbahn am Flugplatz Hahn - auf Kosten des rheinland-pfälzischen Steuerzahlers - vorrangig für das US-Militär als Gegenleistung für deren Abzug vom Flughafen Frankfurt - Nutznießer die damalige Besitzerin Fraport - verlängert wurde.


113.685 Soldaten US-Soldaten im Transit

Die Anzahl der bei diesen Flügen transportierten Soldaten stieg 2017 gegenüber 2016 um 18.808 auf 113.685. Die größten Zielländer waren Kuwait mit 47.719, Katar mit 2.403, Israel mit 2.458 und Dschibuti mit 433 GIs. Zurück in die Staaten wurden 49.224 Soldaten transportiert.


10.000 Tonnen Militärgüter im Transit

An Militärgütern wurden ca. 10.000 Tonnen über den Hahn in die Kriegsgebiete geflogen. Davon wurden allein 7.117 to an Waffen und Munition und sonstiger militärischer Versorgungsgüter bei ca. 165 Flügen nach Afghanistan transportiert. Kein Wunder also, dass in Afghanistan das vierte Jahr in Folge mehr als 10.000 Zivilisten getötet oder verletzt wurden.


"Qián bù chòu"

Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn hat erkannt, dass auch die HNA als Mehrheitseigentümer der Frankfurt-Hahn GmbH nach dem Motto "Pecunia non olet" oder auf chinesisch "Qián bù chòu" keine Probleme damit hat, mit dem US-Militär Geschäfte zu machen. Dabei stört sie auch nicht, dass an den Dollars Blut klebt. Etwas anderes hätten wir von den Chinesen auch nicht erwartet. Warum sollten sie auch ein höheres Ethos haben, als die Landesregierungen von Rheinland-Pfalz und Hessen. Bei denen heißt das Motto halt nur: "Geld stinkt nicht!"


Diagramm zeigt die Anzahl der Starts







(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 15.03.2018)