Newsletter anfordern
Newsletter
anfordern!

drucken

Fliehen oder Untergehen?
Sind das die unternehmerischen Perspektiven am Flugplatz Hahn?

Während die Politik auf allen Ebenen den Fortbestand des Hahn beschwört und nicht müde wird, von Investoren mit der Politiker eigenen realitätsfernen Ignoranz zu phantasieren, beweisen die Unternehmen, was die Stunde am Hahn wirklich geschlagen hat. Entweder haben sie so lange sie es wirtschaftlich noch konnten den Hahn verlassen, - von Scherer Gastronomie über Hahn Helikopter bis Emirates Cargo - oder sie sind sang und klanglos in die Insolvenz gegangen wie Hahn-Air, ACL oder Air Cargo Germany. Es würde den Rahmen dieses Newsletters sprengen, wollten wir alle Unternehmen noch einmal auflisten, die in den vergangenen Jahren und verstärkt in den letzten Monaten einen dieser beiden Optionen freiwillig gewählt haben oder wählen mussten.

Hat nun ein weiteres Luftfrachtabfertigungsunternehmen am Flugplatz Frankfurt-Hahn finanzielle Probleme und steht 2014 vor dem Aus?

Angesichts der Geschäftszahlen der Hahn Cargo Services GmbH und den Parallelen zu anderen Firmenpleiten auf dem Hahn, würde uns dies nicht wundern.

In ihren Jahresabschluss des Geschäftsjahres 2012, veröffentlich im Bundesanzeiger, weist die Hahn Cargo Services GmbH einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 229.039,72 € aus.
Zusätzlich besteht aus den Vorjahren ein Verlustvortrag in Höhe von 380.522,70 €. Der gesamte Verlustvortrag erhöht sich mit diesem Fehlbetrag zum 31.12.2012 auf 609.542,42 €.
Mit dramatischen Folgen. In der Unternehmensbilanz steht ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von 78.078,72 €, das Eigenkapital ist damit aufgezehrt und das Unternehmen gilt unter normalen Umständen als überschuldet. Wohlgemerkt bereits mit der Bilanz 2012.

Jahresabschluss 2012 der Hahn Cargo Services GmbH Doch was kommt in der Bilanz 2013?

Bisher fertigt die Hahn Cargo Services GmbH die Luftfracht von SilkWayCargo am Flughafen Frankfurt-Hahn ab. Außerdem wird die am Flughafen Frankfurt-Hahn angefallene Fracht der Fraport Cargo Service GmbH (FCS) betreut. Da deren Frachtaufkommen 2013 aber massiv zurückgegangen sein soll, hat die FCS die Konsequenzen gezogen und vor Kurzem öffentlich erklärt, in 2014 ihre Niederlassung in Frankfurt-Hahn ganz zu schließen.

Bericht in der Allgemeinen Zeitung vom 07.01.2014 zum Weggang von Fraport Cargo Services vom Flughafen Frankfurt-Hahn

Zu erwarten ist also, dass sich auch für die Hahn Cargo Service GmbH der Himmel über dem Hahn im Jahr 2013 weiter verdüstert hat. Welche Wirkung dieser massive Rückgang des Frachtvolumens am Hahn in 2013 bei der Hahn Cargo Service GmbH tatsächlich hinterlassen hat, wird die Unternehmensbilanz für das Jahr 2013 zeigen. Gesünder wird dieses Unternehmen durch diese Entwicklung sicherlich nicht geworden sein, denn schon in früheren und statistisch besseren Jahren am Hahn, musste die Hahn Cargo Service GmbH hohe Verluste hinnehmen. So betrug bspw. der Jahresfehlbetrag in den offiziell proklamierten Boom-Jahren 2008 und 2009 172.276,02 € bzw. 475.488,52 €.

Jahresabschlüsse der Hahn Cargo Services GmbH der vergangenen Jahre

Ist die Hahn Cargo Service GmbH auch auf dem Weg in ein Konkursverfahren?

Die BI gegen den Nachtflughafen Hahn sieht in den Jahresabschlüssen der Hahn Cargo Service GmbH deutliche Parallelen zur Entwicklung der inzwischen insolventen ACL Advanced Cargo Logistics GmbH oder der ACG Air Cargo Germany GmbH. Beide Unternehmen hatten ebenfalls über mehrere Jahre rote Zahlen geschrieben und bei beiden war vor dem endgültigen Aus das Eigenkapital ebenfalls aufgezehrt.

Jahresabschlüsse der ACL Advanced Cargo GmbH Jahesabschlüsse der ACG Air Cargo Germany GmbH

Sollte also die Hahn Cargo Service GmbH den gleichen Weg gehen müssen, wie so viele Pleitefirmen vor ihr am Flugplatz Hahn, so würde die Luft auch für den Betreiber des Flugplatzes Hahn im Jahr 2014 zunehmend dünner.
Doch im Gegensatz zu den Privatunternehmen, die die Flucht ergreifen können oder pleite gehen, würde eine Aufgabe des Geschäftsmodelles Flugplatz Hahn von einem massiven politischen Erdbeben begleitet, dem sich weder die gleichgeschalteten Grünen, noch die SPD aussetzen wollen. Wie viel leichter ist es doch, die verantwortungslosen Durchhalteparolen mit dem Geld des Steuerzahlers bis zur nächsten Wahl abzusichern.

(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 02.02.2014)