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April 2013: Frachtzahlen am Flughafen Frankfurt-Hahn brechen um fast 25% ein.

Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hat die Verkehrszahlen des Flughafens Frankfurt-Hahn für den Monat April 2013 veröffentlicht.

Frachtzahlen:

Danach wurden am Flugplatz Hahn im April 2013 insgesamt 14.848 to Luftfracht gezählt. Dies sind 4.348 to bzw. 22,65% weniger als im April 2012, als noch 19.196 to registriert wurden.
Im April 2011 waren es sogar 25.928. Hierzu beträgt der Rückgang in 2013 bereits 42,73%.

Laut ADV wurden im Zeitraum Januar bis April 2013 am Flugplatz Hahn insgesamt 59.717 to Luftfracht gezählt. Dies sind 10.027 to bzw. 14,38% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als 69.744 to in die Statistik geschrieben wurden. Im Vergleichszeitraum 2011 waren es noch 94.424. Hierzu beträgt der Rückgang 36,75%.

Passagierzahlen:

Im April 2013 sind die Passagierzahlen am Flugplatz Hahn im Vergleich zum April des Vorjahres um 7.355 bzw. 2,86% von 256.805 auf 249.450 gefallen.
Im Zeitraum Januar bis April 2013 ist die Passagierzahl im Vergleich zum Zeitraum Januar bis April 2012 um 65.251, bzw. 8,73% von 747.548 auf 682.297 gesunken. Im Jahr 2009 wurden in der Zeit vom Januar bis April noch 1.009.944 Fluggäste gezählt. Gegenüber 2009 beträgt der Rückgang demzufolge schon 32,45%.

Vollständige Auswertung mit Diagrammen:

Frachtstatistik 2013
Passagierzahlen 2013

Gründe für den Einbruch im Frachtbereich:

Die Insolvenz der ACG Air Cargo Germany hat das Ergebnis des April 2013 nachhaltig belastet und wird im Restjahr für weitere wesentliche Rückgänge im Frachtgeschäft führen. Ein weiterer Grund für den Rückgang ist die Verlagerung der Frachtflüge von Etihad Cargo zum Flughafen Frankfurt/Main. Darüber hinaus geht das Geschäft mit dem US-Militär immer weiter zurück. Der amerikanische Truppenabzug aus Afghanistan wird für einen weiteren Rückgang der Frachtmenge in der Größenordnung zwischen 10 - 15% sorgen.
Es ist keine Besserung in Sicht. Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn rechnet sogar damit, dass der derzeitige Hoffnungsträger des Flughafens, die chinesische Yangtze River Express, über kurz oder lang das Schicksal von ACG Air Cargo Germany teilen und insolvent wird, spätestens dann, wenn auch dort das Eigenkapital aufgezehrt ist.

Folgen der Einbrüche im Fracht- und im Passagiergeschäft für die Arbeitsplätze:

Angesichts der gravierenden Einbrüche im Frachtgeschäft und auch im Passagierbereich ist es verwunderlich, dass vom Flughafen Frankfurt-Hahn noch keine Meldungen über Personalfreisetzungen zu hören sind. Dies gilt insbesondere für die ACG Air Cargo Germany, dem Wartungsunternehmen Haitec, dass die vier Jumbo-Jet 747 der ACG gewartet hat sowie der VG Cargo GmbH, die die Frachtabfertigung übernommen hat, aber auch für die im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz befindliche Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH.
Insbesondere bei Letztgenannter ist es überhaupt nicht nachzuvollziehen, dass wegen der starken Einbrüche im Fracht- als auch im Passagierbereich das Arbeitsaufkommen zwangsläufig immer weniger wird und der Geschäftsführer der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH trotzdem verkündet, dass es keine Entlassungen gibt, während bspw. im gesamten anderen öffentlichen Dienst gnadenlos die Stellen zusammengestrichen und die nicht weniger werdenden Aufgaben auf immer weniger Mitarbeiter verteilt oder die Beamten mit Gehaltserhöhungen von 1% abgespeist werden.
Noch seltsamer wird es angesichts der Blut, Schweiß und Tränen-Ankündigungen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die die Bürger angesichts vermeintlich leerer Kassen auf zukünftig harte Zeiten einschwört.
Vom Sparzwang ausgenommen scheint die Subventionierung von gutbetuchten Billigfliegern wie Ryanair, die Förderung von nächtlichem Flugbetrieb und von US-Truppen- und Waffentransporten in die Krisengebiete.

(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 26.05.2013)