Hahn hat keine Markbedeutung

Auch im August 2013 tiefrote Luftfrachtmengen und Passagierzahlen am Flughafen Frankfurt-Hahn

Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hat die Verkehrszahlen des Flughafens Frankfurt-Hahn für den Monat August 2013 veröffentlicht.

August 2013: Luftfrachtmenge: minus 32,32 %, Passagiere: minus 3,13%

Januar - August 2013: Luftfrachtmenge: minus 20,14 %, Passagiere: minus 5,61 %

Die Einstellung der Flüge von Aeroflot Cargo Mitte Juli hat den erwarteten Einbruch im Frachtgeschäft zur Folge gehabt. Außerdem ist in Folge des Truppenabzugs aus Afghanistan die Frachtmenge im Militärsektor(Transitverkehr) weiter stark zurück gegangen.

Vollständige detaillierte Auswertung nach Gesamtaufkommen, Transit- und Lokalaufkommen und dazugehörenden Diagrammen:

Die Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) hat die Verkehrszahlen des Flughafens Frankfurt-Hahn für den Monat Juni 2013 sowie die Halbjahresergebnisse veröffentlicht.

Vollständige Auswertung mit Diagrammen:

Frachtstatistik 2013
Passagierzahlen 2013

Die Märkte lassen sich nicht betrügen!

Die Augustwerte haben wir zum Anlass genommen, die Aussagen des Flughafenmanagements, der Landesregierung und den sonstigen Luftfahrtexperten bspw. aus der CDU und FDP zu der großen Bedeutung des Flugplatzes Frankfurt-Hahn in der Luftfahrtbranche auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen.
So findet sich im Schlussbericht zur Neuausrichtung der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH auf Seite 3 bspw. folgende Aussage:

" Der Flughafen wird durchaus als bedeutsamer Wettbewerber, besonders im Frachtsegment wahrgenommen"

und

"Frankfurt-Hahn ist der zehntgrößte deutsche Passagier-Flughafen: … Im Cargo-Geschäft … steht damit auf Rang Fünf in Deutschland."
(Homepage Flughafen Frankfurt-Hahn)

Getäuschte Öffentlichkeit

Als Indiz für die hohe Markbedeutung des Flughafens Frankfurt-Hahn wird von den vorgenannten Stellen geradezu gebetsmühlenartig immer wieder darauf hingewiesen, dass Hahn das zehntgrößte Passagieraufkommen und sogar das fünftgrößte Frachtaufkommen von allen deutschen Verkehrsflughäfen hätte.

Markbedeutung = Markanteil

Die Marktbedeutung eines Marktteilnehmers lässt sich jedoch nicht an der Position auf irgendeiner Liste ableiten, sondern insbesondere am Markanteil.
Den Marktanteil der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH haben wir nun gesondert für den Passagier- und Frachtsektor errechnet.

Im Passagierbereich beträgt der Anteil 2013 bspw. im August 2013 gerade mal 1,59%, im Gesamtjahr 2013 sogar nur 1,35%.

August 2013
Passagiere bundesweit: 19.872.948
Passagiere Flughafen Hahn: 315.142
Marktanteil Flughafen Hahn: 1,59%

Januar bis August 2013
Passagiere bundesweit: 134.408.663
Passagiere Flughafen Hahn: 1.815.533
Marktanteil Flughafen Hahn: 1,35%

Bei der Fracht hat der Flughafen Frankfurt-Hahn im August 2013 einen Marktanteil von 2,96%, in den ersten acht Monaten einen von 3,69%.
Der Jahreswert wird jedoch wegen der Einstellung der Flüge von Etihad Cargo, Air Cargo Germany und Aeroflot sowie der stark zurück gehenden militärischen Versorgungsflüge des US-Militärs noch weiter sinken.

August 2013
Frachtmenge bundesweit: 353.741
Frachtmenge Flughafen Hahn: 10.491
Marktanteil Flughafen Hahn: 2,96%

Januar bis August 2013
Frachtmenge bundesweit: 2.904.439
Frachtmenge Flughafen Hahn: 107.193
Marktanteil Flughafen Hahn: 3,69%

Die Rechnungen zeigen, dass der Flughafen Frankfurt-Hahn praktisch keinerlei Marktbedeutung hat. Er könnte genauso gut vom Markt verschwinden. Die markfähigen Wettbewerber würden das Volumen ohne Probleme aufnehmen.
Der Flughafen Frankfurt-Hahn ist allenfalls ein Nischenprodukt und Lückenfüller für die Schmuddelkinder der Branche wie den Billigflieger Ryanair, das US-Militär mit seinen sogenannten zivilen Militärflügen und Bankrottsunternehmen wie ACG Air Cargo Germany, Tesis Aircargo, Ocean Airlines und Aeroflot Cargo oder Frachtnomaden wie bspw. Jangtze River Express, die seit Jahren Verluste einfliegen und vielleicht deswegen ständig den Flughafen wechseln, immer dem letzten Cent Ersparnis und/oder den staatlichen

Subvention hinterher.

Resümee

Die Märkte lassen sich nicht betrügen!