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Flughafen Frankfurt-Hahn: Frachtaufkommen sinkt extrem im Juni - 35,27 % Passagieraufkommen trotz ca. 13.500 US-Soldaten mit 4,57% deutlich gesunken, Lokalaufkommen sinkt sogar um 22.836 Passagier, bzw. 8,19 % gegenüber Vorjahr.

Verkehrszahlen Flughafen Frankfurt-Hahn für Juni 2012


Vollständige Auswertung mit Diagrammen:

Fracht:

Passagiere

Frachtzahlen Juni 2012

Am Flugplatz Hahn wurden im Juni 2012 insgesamt 14.153 to lokale Luftfracht umgeschlagen. Dies sind 4.908 to, bzw. 25,75% weniger als im Juni 2011, als 19.061 to abgefertigt wurden. Im Bereich der Transitfracht wurden im Juni 2012 insgesamt 1.882 to gezählt. Dies sind 5.712 to, bzw. 67,05% weniger als im Juni 2011, als 5.712 to beim Auftanken der Flugzeuge in die Frachtstatistik der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH notiert worden.

Somit wurden am Flugplatz Hahn im Juni 2012 insgesamt 16.035 to Luftfracht gezählt. Dies sind 8.738 to, bzw. 35,27% weniger als im Juni 2011, als 24.772 to registriert wurden.


Frachtzahlen 1. Halbjahr 2012

Im ersten Halbjahr des Jahres 2012 wurden am Flugplatz Hahn lediglich 103.690 to Luftfracht gezählt. Dies sind 39.492 to, bzw. 27,58% weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als 103.690 to in die Statistik geschrieben wurden.


Passagierzahlen Juni 2012

Im Juni 2012 sind die Passagierzahlen am Flugplatz Hahn im Vergleich zum Juni des Vorjahres um 12.903, bzw. 4,57 % von 282.370 auf 269.466 gesunken.

Während das Lokalaufkommen, d.h. Passagiere, die tatsächlich einen Flug von oder zum Hahn gebucht haben, einen Rückgang um 22.836 Passagiere, bzw. 8,19 % zu verzeichnen hatte, stieg die Anzahl der Transitpassagiere um 9.932 bzw. 268,14%% auf 13.635. Bei den Transitpassagieren handelt es sich um US-Soldaten auf dem Weg in die Krisengebiete in Afghanistan und in der Golf-Region. Sie befinden sich an Bord von Maschinen, die auf dem Hahn lediglich zum Auftanken zwischenlanden.


Passagierzahlen 1. Halbjahr 2012,

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2012 ist die Passagierzahl im Vergleich zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um 116.113, bzw. 8,32% von 1.395.805 auf 1.279.693 gesunken. Ohne den Boom bei den Transitpas-sagieren (+ 54.579 bzw. + 201,81% gegenüber dem Vorjahreszeitraum) wäre das Ergebnis noch verheerender. Das Lokalaufkommen ist im Jahr 2012 sogar um 170.672, bzw. 12,47% zurückgegangen.



Schwere Zeiten in Sicht, US-Truppentransporte schönen Statistik, massiver Einbruch bei den Nachschubflügen mit Kriegsmaterial

Eine Besserung ist weder bei den Passagier- noch den Frachtzahlen in Sicht. Sämtliche vollmundigen Ankündigungen zu Steigerungen im Passagier- als auch Frachtbereich wie bspw. von Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher im Politikbrief April 2012: "Ich bin mir sicher, dass wir mit den neuen Destinationen in diesem Jahr wieder die Marke von drei Millionen Passagieren knacken werden"., sind nicht eingetroffen. Es kommt aber noch schlimmer. Sobald die US-Amerikaner Ende 2013/Anfang 2014 den vollständigen Rückzug ihrer Truppen aus Afghanistan einleiten, werden am Flughafen Frankfurt-Hahn die heute noch durch die Transitpassagiere geschönten Passagierzahlen massiv einbrechen. Im ersten Halbjahr 2012 wurden ca. 80.000 US-Soldaten über den Flughafen Frankfurt-Hahn in die Krisengebiete verschoben. Diese Zahl wird wahrscheinlich gegen Null streben, da die verbleibenden Truppentransporte dann wieder über die regulären Kampfbasen des US-Militärs abgewickelt werden können.
Einen Vorgeschmack darauf liefern bereits die Transporte mit Kriegsmaterial.
Im Bereich der Fracht hat der Abzug des US-Militärs aus dem Irak und die Nutzung von Alternativrouten zur Versorgung der US-Truppen in Afghanistan den Flughafen Frankfurt-Hahn kalt erwischt. Allein im ersten Halb-jahr ist die über den Flughafen Frankfurt-Hahn transportierte Menge an Kriegsmaterial mit steigender Tendenz um 12.392, bzw. 41,02% zurückgegangen.


Fakten statt Ausreden

Im Zusammenhang mit den grottenschlechten Verkehrsergebnissen für das erste Halbjahr 2012 hat die Flughafen Frankfurt-Hahn den üblichen Griff in die Ausredenkiste getan, um von der eigenen Schuld und vom Desaster abzulenken.

Bericht in der Hunsrücker Zeitung vom 20.07.2012

Laut Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher ist mal wieder die Luftverkehrsabgabe an dem starken Rückgang der Passagierzahlen schuld und die allgemeine Wirtschaftslage für den extremen Einbruch bei der Fracht. Seltsamerweise sind laut den Statistiken der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) die Pas-sagierzahlen auf den deutschen Verkehrsflughäfen beim Lokalaufkommen im Juni um 3,0% gestiegen (Flugha-fen Frankfurt-Hahn: -12,57%). Im ersten Halbjahr 2012 stieg das bundesweite Passagieraufkommen um 7,0% (Flughafen Frankfurt-Hahn: -12,5%).

Im Frachtbereich stieg im Juni das Lokalaufkommen bundesweit um 0,4% (Flughafen Frankfurt-Hahn: -25,75). Im Frachtbereich betrug im ersten Halbjahr 2012 der bundesweite Rückgang 4,2% (Flughafen Frankfurt-Hahn: - 23,99%).

Dabei stieg am Flughafen Stuttgart der Frachtumschlag um 2,7% und am Flughafen Leipzig-Halle sogar um 15,6. Am Flughafen München fiel der Frachtumschlag um 4,4%, an den Flughafen Köln-Bonn und Düsseldorf um jeweils 1,0%. Am richtigen Flughafen Frankfurt sank er, sicherlich als Folge von Streiks und insbesondere aufgrund des Nachtflugverbotes, um 9,9%. Gerade angesichts des Rückgangs in Frankfurt erscheinen die extre-men Rückgänge am Flughafen Frankfurt-Hahn noch merkwürdiger, haben uns doch seit Jahren die Politiker der Landesregierung und die Verantwortlichen der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH angekündigt, dass bei einem Nachtflugverbot in Frankfurt scharenweise die Frachtfluggesellschaften von dort auf Hahn abwandern würden. Man könne sich vor Anfragen kaum noch retten.

Angesichts der von uns aufgezeigten Fakten klingen auch die Aussagen in nachfolgendem Kommentar des Chef-redakteurs der Hunsrücker Zeitung in

Kommentar in der Hunsrücker Zeitung vom 20.07.2012 wie zum Beispiel:
  • ..., dass die Aufstockung des Sommerflugplans noch nicht die Wirkung gezeigt hatte wie erhofft",
  • "Immerhin ziehen die Passgierzahlen wieder an" und
  • "Die Weltwirtschaft befindet sich derzeit nicht gerade im Aufwind. Der Hahn spürt dies das wie alle Fracht-Airports weltweit"

oberflächlich und dem Munde der Hahn-Geschäftsführung nachgeredet.

Wurden Fraktionsvorsitzendem der SPD, Hendrik Hering "Bären aufgebunden"?


Geradezu vorgeführt wurde der Fraktionsvorsitzende der SPD im Mainzer Landtag, Hendrik Hering. Er hat sich laut einem Bericht in der Hunsrücker Zeitung vom 13.07.2012 im Zusammenhang mit den Verkehrsergebnissen für das erste Halbjahr 2012 vom Hahn-Geschäftsführer Wolfgang Pollety die nachfolgenden Bären aufbinden lassen:

  • "Eine negative Entwicklung in der Weltwirtschaft macht sich zuerst bei den Frachtflügen bemerkbar. Das spüren wir am Hahn wie alle Flughäfen weltweit."
  • "Nachdem Ryanair zum Sommer wieder mehr Flugverbindungen anbietet, zieht es wieder an. Wir freuen uns auf den Sommer"
Artikel in der Hunsrücker Zeitung vom 12.07.2012










(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 12.08.2012)