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Erneute Hiobsbotschaften für die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH - Streichkonzert von Flugverbindungen von und zum Flughafen Frankfurt-Hahn setzt sich fort

Zehn wöchentliche Flugverbindungen von und zum Flughafen Frankfurt-Hahn gestrichen, vier wöchentliche Flugverbindungen werden früher als geplant ausgesetzt, sieben weitere wöchentliche Flugverbindungen in ernster Gefahr.

Nach der Pleite von OLT Express Poland und deren gestrichenen Flugverbindungen ab dem 29. Oktober 2012 von Frankfurt-Hahn nach Warschau (3x wöchentlich), Lodz (2 x wöchentlich), Danzig (3 x wöchentlich) und Bydgoszcz (3 x wöchentlich) und dem damit verbundenen Verlust von elf wöchentlichen Abflügen

Flugplan OLT Express Poland

reißen die Hiobsbotschaften für die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH nicht ab.



Flugverbindungen nach Fuerteventura und Madrid gestrichen, Flugverbindungen nach Gran Canaria und Lanzerote wahrscheinlich ausgedünnt

Nachdem die Flughäfen auf den Kanarischen Inseln und auch der Flughafen in Madrid die Frechheit besessen haben, von Ryanair für die von den Flughäfen geleisteten Arbeiten Geld zu verlangen, hat Ryanair angekündigt, eine Vielzahl von Strecken einzustellen bzw. die Flugfrequenz erheblich zu verringern.

1. Presseerklärung von Ryanair vom 19.07.2012: Ryanair announces Canary Island Cut after regional govt reneges on growth agreement

2. Presseerklärung von Ryanair vom 20.07.2012: Ryanair cuts Madrid && Barcelona flights in response to Spanish govt tax increases

Davon ist auch der Flughafen Frankfurt-Hahn massiv betroffen.

Die Flugverbindungen von Frankfurt-Hahn nach Fuerteventura (2 x wöchentlich) und Madrid (4 x wöchentlich) werden komplett eingestellt. Die Flüge nach Gran Canaria (2 x wöchentlich) und Lanzerote (2 x wöchentlich) werden wahrscheinlich auf jeweils nur noch einen wöchentlichen Flug reduziert.



Flugverbindung nach Nador in Marokko gestrichen, Flugverbindungen nach Marrakesch und Fez von Einstellung bedroht

Auch in Marokko scheint man nicht mehr bereit, für die selbst erbrachten Leistungen auch noch Geld an Ryanair zu bezahlen. Auch dies hat Ryanair mit der Ankündigung der Streichung von Flugverbindungen bestraft.

Presserklärung von Ryanair vom 28.06.2012: Ryanair announces reductions in services to Marocco as Onda breaks agreement on costs

So wird bspw. die Strecke von Frankfurt-Hahn nach Nador (2 x wöchentlich) bereits zum 15. September 2012 wieder eingestellt. Bei den Strecken nach Marrakesch (3 x wöchentlich) und Fez (2 x wöchentlich) ist es ungewiss, ob diese nicht auch mit Beginn des Winterflugplans ausgedünnt, wenn nicht sogar komplett eingestellt werden.



Flugverbindungen nach Kos und Rhodos werden früher aus dem Sommerflugplan gestrichen

Selbst die Flughafenbetreiber auf Kos und Rhodos in Griechenland bekommen die Wut von Ryanair zu spüren. Im Gegenzug zu Forderungen nach Gebühren setzt Ryanair bspw. ab Frankfurt-Hahn die Flüge nach Rhodos (2 x wöchentlich) und Kos (2 x wöchentlich) bereits ab dem 02.10.2012, statt mit Beginn des Winterflugplans ab dem 01.11.2012, aus.

Quelle: Liverpool Airport News + Rhodes Airport Aviation News:Ryanair Announce Further Flight Cancellations.



Edinburgh in Schottland zum Winterflugplan ausgesetzt, evtl. komplett eingestellt.

Außerdem ist bekannt geworden, dass auch die Flugverbindung von Frankfurt-Hahn nach Edinburgh (3 x wöchentlich) zum Winterflugplan ausgesetzt, wenn nicht sogar komplett eingestellt wird. Auch hier sollen Forderungen des Flughafenbetreibers BAA der Grund sein.

Presseerklärung Ryanair vom 12.04.2012: Edinburgh winter cuts due to high BAA costs


Wahre Ursachen für die Streckeneinstellungen

Die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn (BI) rechnet damit, dass nach Bekanntgabe der Streckenstreichungen das übliche Geheule der Flughafengesellschaft über die Luftverkehrsabgabe einsetzt und man dieser die Schuld für die Reduzierung des Flugangebotes ab dem Flughafen Frankfurt-Hahn zuweist.

Bei rechtem Licht betrachtet stellt oder setzt Ryanair lediglich Strecken aus, die wahrscheinlich trotz massiver Subventionen von Seiten der Flughäfen nicht die erforderliche Rentabilität erbracht haben. Wie unsere Auswertungen zeigen, - siehe:

Streckenübersicht

handelt es sich bei den eingestellten, bzw. stillgelegten Strecken um solche, die zumeist eine relativ lange Flugzeit haben und die Auslastung sicherlich weit hinter den Erwartungen zurück geblieben ist. Kombiniert mit im Internet, bspw. bei Probebuchungen festgestellten Niedrigpreisen auf diesen Strecken, wird klar, dass wahrscheinlich Angebot und Nachfrage weit auseinander geklafft sind.

Neue Strecken werden gefeiert, eingestellte Strecken werden verschwiegen

Angesichts der feststehenden und den abzusehenden Streckenstreichungen, bzw. Frequenzreduzierungen ist es geradezu grotesk, wenn Ryanair, die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und die Jubelpresse zurzeit die Aufnahme einer "neuen" Flugverbindung vom Flughafen Frankfurt-Hahn nach Budapest feiert.
Dabei haben sie offensichtlich übersehen, dass die Strecke schon einmal in der Zeit von November 2007 bis Januar 2009 betrieben und nach einer offensichtlich zu geringen Auslastung wieder eingestellt wurde. Auch scheint den Fahnenschwenkern vor lauter Euphorie entgangen zu sein, dass WizzAir bereits 2 x wöchentlich die Strecke von Frankfurt-Hahn nach Budapest bedient. Diese Streckenkonkurrenz wird dafür sorgen, dass die Route von beiden Anbietern nicht rentabel betrieben werden kann. Bleibt zu hoffen, dass die Narretei mit der "neuen" Strecke nicht auch noch vom rheinland-pfälzischen Steuerzahler über Marketing-Support subventioniert wird.

Keine Folgen für den sogenannten Incoming-Tourismus

Im Übrigen ist nicht damit zu rechnen, dass der Incoming-Tourismus wegen den Streckeneinstellungen, bzw. der Reduzierungen Schaden nimmt. Auch wenn die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH, die Landesregierung und deren Gefälligkeitsgutachter im Professorenrang noch 2005 blühende Tourismus-Landschaften auf dem Hunsrück, an der Mosel, am Rhein und an der Nahe aufgrund des Flugangebotes von Ryanair prognostiziert haben, gehen wir davon aus, dass es bisher weder die Wüstensöhne noch die Bewohner des Rif aus Marokko, noch die Guanchen von den Kanaren und auch keine Rhodiacis und Kosianer in die Region verschlagen hat, bspw. um in Bernkastel-Kues oder in Ingelheim auf dem Weinfest einen Schoppen zu trinken.

Weiterführende Links

(Newsletter der BI Nachtflughafen Hahn vom 05.08.2012)