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Ryanair-Chef: Vorerst keine innerdeutschen Flüge geplant

KOBLENZ (dpa-AFX) - Der irische Billigflieger Ryanair Holdings Plc bietet auf absehbare Zeit keine innerdeutschen Flüge an. "Im Moment gehört das nicht zu unseren Plänen", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Flughafen Frankfurt-Hahn. Zunächst müsse Ryanair neben Hahn ein zweites und drittes Drehkreuz in Deutschland entwickeln. Sollte der Flughafen Lübeck die zweite Ryanair-Basis werden, seien später ein oder zwei innerdeutsche Flüge wahrscheinlich.

Noch sei wegen der gerichtlichen Auseinandersetzung unklar, ob der Flughafen Lübeck ausgebaut werde. Wenn Lübeck wegfalle, weiche Ryanair auf einen anderen Flughafen aus, der wahrscheinlich nicht in Deutschland liege. Die geplante Erweiterung der Start- und Landebahn des Flughafens liegt derzeit auf Eis. Nach einer juristischen Niederlage gegen Umweltschützer will die Landesregierung von Schleswig-Holstein den Ausbau aber wieder in Gang bringen.

Ryanair arbeitet laut O' Leary derzeit daran, dass Fluggäste, die nur mit Handgepäck reisen, auch im Internet einchecken können. Das werde wegen der dafür notwendigen Entwicklung spezieller Computer- Software aber noch etwa ein Jahr dauern. "98 Prozent unserer Gäste kaufen ihre Tickets im Internet. Warum sollen sie nicht auch gleich ihre Boarding-Karte ausdrucken?", sagte der Ryanair-Chef. 42 Prozent der Ryanair-Passagiere reisen nach seinen Worten bereits heute nur mit Handgepäck. Diese Reisenden könnten dann direkt zum Gate gehen, und Ryanair hätte weniger Kosten. "Wir brauchten vielleicht nur die Hälfte der Check-In-Desks, die wir heute haben", sagte der Ire.


WACHSTUMCHANCEN


Die größten Wachstumchancen für Ryanair sieht O'Leary nicht in Osteuropa, sondern in westeuropäischen Ländern wie Spanien, Frankreich und Italien. Die Menschen dort hätten viel Urlaub und hohen Einkommen. Sie zahlten bislang die höchsten Preise für Flüge mit Lufthansa, British Airways oder Air France.

Pläne, auf Langstrecken außerhalb Europas zu fliegen oder andere Billigflieger zu übernehmen, hat O'Leary nach eigenem Bekunden nicht. Ryanair solle aus eigener Kraft wachsen. In den nächsten fünf Jahren will O'Leary die Passagierzahlen von jetzt jährlich 35 Millionen auf 70 Millionen verdoppeln./bg/DP/sk

Süddeutsche Zeitung

(Süddeutsche Zeitung vom 06.09.2005)

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