Damit wird sich bestimmt noch das Oberverwaltungsgericht, das Bundesverwaltungsgericht und ggf. die EU beschäftigen müssen!
Entsprechende Einwendungen wurden im Planfeststellungsverfahren durch die Naturschutzverbände und Privatpersonen eingereicht.

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Hahn zittert vor der "Mopsfledermaus"

Kommt der Airport mit dem Ausbau der Start- und Landebahn in Verzug?

Bringt ein kleines, possierliches Tierchen die Ausbaupläne des Flughafens Hahn in Gefahr? Tierschützer haben im Umfeld des Airports Flugtiere der Spezies "Mopsfledermaus" entdeckt. Dies muss nun bei der Planfeststellung berücksichtigt werden.

FLUGHAFEN HAHN. Das zierliche Tierchen ist nur wenige Zentimeter groß und wiegt auch nur ein paar Gramm: die Mopsfeldermaus. Quartiere des fliegenden Mopses wurden jetzt von Naturschützern etwa 750 Meter seitlich des Flughafengeländes in einem Tal Richtung Mosel ausgemacht.

Bisher scheinen sich die kleinen Tierchen wenig am stetig wachsenden Flugverkehr gestört zu haben. Dennoch könnten die Fledertiere bei der laufenden Planfeststellung zur Erweiterung der Start- und Landebahn des Hunsrück- Airports viel Gewicht bekommen. Gutachter prüfen derzeit, ob es sich bei den "Flugmöpsen" um eine besonders schützenswerte Tierart handelt und ob deren Behausung durch die Ausbaupläne des Flughafens gefährdet sind.

In einer Presseerklärung zu einer Klausurtagung des CDU-Bezirksverbandes Koblenz- Montabaur sprechen die Christdemokraten schon von "drei Millionen Euro Zusatzkosten" sowie von einer Zeitverzögerung von "einem halben Jahr".

Zahlen, die aber bisher keine Seite bestätigen kann (oder will): "Natürlich muss ein solches Aufkommen in der Planfeststellung berücksichtigt werden", erklärte Flughafen- Geschäftsführer Jörg Schumacher gestern unserer Zeitung auf Anfrage, "ob überhaupt und welche Konsequenzen das mit sich bringen wird, lässt sich derzeit noch überhaupt nicht sagen." Unter Umständen könne es auch genügen, wenn die Umgebung rund um das Fledermausvorkommen besonders geschützt werde. "Vom Ausbau der Start- und Landebahn wird dieses Gebiet sowieso kaum berührt", so Schumacher.

Auch die mit der Planfeststellung betraute Behörde, das Luftamt mit Sitz auf dem Hunsrück- Flughafen, konnte weder genaue Kosten noch eventuelle Zeitverzögerungen beziffern. "Die betroffenen Parteien werden jetzt überprüfen, welche Konsequenzen gezogen werden müssen", betonte gestern Gernot Kessler, Leiter des Luftamtes, gegenüber unserer Zeitung. Jetzt sind erst einmal die "mopskundigen" Gutachter am Zug. Dass es beim Ausbau zu Verzögerungen kommen kann, konnte Kessler nicht ausschließen: "Dies ist möglich, da wir jetzt ein Nachgutachten brauchen." (mal)

(Hunsrücker Zeitung vom 27.02.2004)

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