Billigflieger nicht immer preiswert - Harter Kampf um den Himmel über Europa entbrannt
... Ryanair hat in Rheinland-Pfalz einen klaren Standortvorteil. Die Anfahrt nach Hahn im Hunsrück ist kurz und entsprechend günstig, das Parken sogar kostenfrei. Kein Bein auf die Erde kriegen, die Iren bei den großen Flughäfen. "Sie sind für echte Billig-Airlines uninteressant", so Torsten Hiermann, Pressesprecher des Flughafens Düsseldorf. Zu unterschiedlich seien die Philosophien und zu groß die Strukturen der renommierten Flughäfen. Eine Chance sieht Hiermeier für Low-Cost-Flieger nur an Nebenflugplätzen wie Hahn. Und auch dort fielen die Verhandlungen zäh aus. Den Grund dafür spricht Armin Obert, stellvertretender Flugkoordinator des Frankfurter Flughafens, offen aus: Der Flughafen Hahn verdient am Fliegen keinen Pfennig. "Ein Plus mache man im Hunsrück lediglich durch den Verkauf von Zeitschriften und Brötchen. ***Vielleicht sollten die Hahn-Manager noch ein Dutzend Kondomautomaten aufstellen. Damit ließen sich sicher den Passagieren auch noch ein paar Euros abgreifen.
Wir sind zum Wachstum verdammt", stimmt Jörg Schumacher, Leiter des Flughafen Hahn, zu. Doch mit dem erweiterten Ryanair-Angebot verdiene Hahn ab Dezember endlich auch am Flugverkehr - trotz der kräftigen Rabatte, die Ryanair bei Start-und Landegebühren aushandelt. ***Da hat Herr O`Leary von Ryanair ganz entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten bestimmt seine Spendierhosen angehabt und ein Füllhorn mit Gaben über dem Flughafen Frankfurt-Hahn ausgeschüttet.
Heike van Braak
(Auszug aus einem Artikel in der Hunsrücker Zeitung vom 22.10.2002)