Frage: Woran merkt man, dass auf dem Flugplatz Hahn eine Veranstaltung mit Prominenz stattfindet?
Antwort: Auf dem Vorfeld ist eine Frachtmaschine "Typ An 124 Potemkin" in Position gestellt!
Frage: Und wenn zwei dort stehen!
Antwort: Dann kommt Kurt Beck oder Hans Arthur Bauckhage!

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Bald Vernetzung von Frankfurt und Hahn

Bundesverkehrsminister soll beide Flughäfen als gemeinsames System genehmigen

Von Wolfgang Schubert

Die Flughäfen Frankfurt und Hahn im Hunsrück hoffen noch in diesem Jahr auf die Anerkennung des Bundesverkehrsministeriums als gemeinsames Flughafensystem. Die Vernetzung beider Flughäfen ist Voraussetzung für die Einführung eines Nachtflugverbots in Frankfurt.

"Wir gehen davon aus, dass das Bundesverkehrsministerium den Antrag der Länder Hessen und Rheinland-Pfalz zustimmend zur Kenntnis nimmt und das Papier zur abschließenden Entscheidung der Europäischen Kommission zuleitet, sagte Hahn-Geschäftsführer Andreas Helfer am Montag vor Frankfurter Journalisten auf dem offiziell Frankfurt-Hahn genannten Flugplatz 110 Kilometer von Frankfurt entfernt. Nachdem die beiden Landesregierungen in einer Vorprüfung zum Schluss kamen, dass die Rhein-Main-Region mit ihren fünf Millionen Einwohnern als einheitlicher Wirtschaftsraum zu betrachten ist und sowohl "FRA" als auch Frankfurt-Hahn den gleichen Ballungsraum bedienen, sieht Helfer die Voraussetzung zur Anerkennung als Flughafensystem als gegeben an. "Ich gehe davon aus, dass auch der Bund dies so sieht und den Antrag nach Brüssel weiter reicht", sagte der Luftfahrt-Manager im Gespräch mit der FR.

Die EU gebe ihren Mitgliedstaaten dann sechs Monate die Gelegenheit, gegen den Antrag Einspruch einzulegen. Dazu nicht berechtigt seien einzelne Flughäfen oder nationale Fluggesellschaften wie Lufthansa. Gibt es innerhalb des halben Jahres keine Einwendungen, so Helfer, gilt der Antrag als genehmigt.

Helfers beteuert, dass auch die Bundesregierung den Ausbau des Frankfurter Flughafens für notwendig hält und den Zusammenhang zwischen Flughafensystem und Nachtflugverbot sieht. Juristen hatten in der Vergangenheit Zweifel an der rechtlichen Zulässigkeit eines Nachtflugverbots in Frankfurt geäußert. "FRA" als Drehscheibe des internationalen Luftverkehrs müsse auch nachts Flugverkehr zulassen. Würden Frankfurt und Hahn aber als ein System anerkannt, könnten innerhalb des Systems die Verkehre gesteuert und Nachtflüge zum Hahn dirigiert werden. Der Flughafen Hahn, ein ehemaliger US-Militärflughafen, gehört zu 73,07 Prozent der Fraport AG, der Betreibergesellschaft des Frankfurter Flughafens, und zu 26,93 dem Land Rheinland-Pfalz.

Nach Angaben Helfers stammen rund 70 Prozent aller Hahn-Passagiere - die zumeist mit der Billig-Fluggesellschaft Ryanair verreisen - aus dem erweiterten Rhein-Main-Gebiet. Der Einzugsbereich schließe auch den nördlichen Teil Frankens mit Aschaffenburg sowie ein Teil von Baden-Württemberg mit dem Zentrum Heidelberg ein. Fünf bis zehn Prozent der Gäste kämen aus dem Großraum Köln.

Wenn ab 5. Dezember Ryanair von Hahn aus zusätzlich auch Rom, Stockholm, Bologna und Gerona anfliegt, soll der Omnibuszubringer vom Frankfurter Hauptbahnhof jede Stunde verkehren.

(Frankfurter Rundschau vom 12.11.2002)

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