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Vorstandschef Michael O'Leary rechnet mit 2,5 Millionen deutschen Fluggästen im Jahr 2003
Ryanair Holdings plc, Dublin. Die irische Billigfluggesellschaft wird ab Anfang Dezember ihren zweiten Standort in Kontinentaleuropa, den Flughafen Hahn in der Eifel, weiter ausbauen. Von Dezember an werden zwei weitere Flugzeuge des Typs Boeing 737-800 in Hahn stationiert, so daß dann dort insgesamt fünf Flugzeuge beheimatet sind. Zudem werde es zwei tägliche Verbindungen nach Ciampino bei Rom und Girona (Barcelona) geben, kündigte der Chief Executive Officer der Gesellschaft Michael O'Leary am Mittwoch in Hahn an. Weiterhin wird Ryanair einmal je Tag Forli (bei Bologna) und Skavsta bei Stockholm anfliegen. Zudem werden künftig zwei zusätzliche Flüge von Frankfurt-Hahn nach London-Stansted angeboten. Damit erhöht sich die Zahl der Verbindungen nach Stansted von Hahn von vier auf sechs. Vor acht Monaten ist die Gesellschaft in Deutschland mit zehn Verbindungen insgesamt gestartet.
Wegen der großen Resonanz sei jetzt die Steigerung des Sitzplatzangebotes um 60 Prozent beschlossen worden, sagte O'Leary. In diesem Jahr seien in Deutschland mehr als eine Millionen Passagiere gezählt worden. Er rechne damit, daß es im kommenden Jahr rund 2,5 Millionen sein werden, sagte O'Leary. Neben dem Flughafen Hahn fliegt die Gesellschaft auch von Lübeck und Friedrichshafen nach London-Stansted.
Zudem hatte Ryanair Anfang September angekündigt, von einem kleinen Flugplatz in der Nähe Straßburgs zweimal täglich nach Stansted zu fliegen. Dieser Flughafen in Süddeutschland ist vor allem für Passagiere in Baden-Württemberg und dem Elsaß in den Flugplan aufgenommen worden. Denn rund 20 Prozent aller Ryanair-Passagiere in Hahn kommen nach Angaben des Unternehmens aus dieser Region. Für den Abflughafen Straßburg rechnet Ryanair mit rund 200 000 Passagieren.
Zur gleichen Zeit hat die Gesellschaft beschlossen, entgegen ursprünglichen Planungen, keine weiteren deutschen Flughäfen in ihr Netz aufzunehmen. Branchenkenner führen diesen Sinneswandel darauf zurück, daß neben Germania, Deutsche BA auch die Tochtergesellschaft der TUI, Hapag Lloyd Express, und Germanwings, eine Tochtergesellschaft der Regionalfluggesellschaft Eurowings, ihren Flugbetrieb im Billigsegment für dieses Jahr angekündigt haben. Hapag Lloyd Express und Germanwings werden von Köln aus starten. Dieser Flughafen liegt 120 Kilometer von Hahn entfernt und damit näher am bevölkerungsreichen Einzugsgebiet von Nordrhein-Westfalen. (noa.)
(Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 04.10.2002)