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Kerosinpreis bringt Ryanair in Schwierigkeiten

London - Für Ryanair wird der Winter rauher. Auch wenn Michael O'Leary, der Chef der irischen Billigfluglinie, im steigenden Ölpreis keine Gefahr sieht, tun es andere doch. So haben die ersten Banken ihre Prognosen für das Unternehmen zurückgenommen. Das Investmenthaus Goldman Sachs reduzierte die Erwartung für das Ergebnis je Aktie im laufenden Jahr um elf Prozent auf 0,24 Euro. Für 2005 wird nun mit einem Ergebnis von 0,20 Euro pro Aktie gerechnet, nachdem man zuvor noch von 0,28 Euro ausgegangen war.

Im Gegensatz zu vielen anderen Fluggesellschaften betreibt Ryanair bis zum Ende des Jahres kein Hedging mehr, sichert sich also nicht gegen weiter steigende Ölpreise ab. Das ist auf diesem Preisniveau nicht mehr sinnvoll, wie O'Leary meint. Die Börse sieht das anders. Der ohnehin schon gebeutelte Aktienkurs ist in dieser Woche auf Talfahrt. Er fiel auf 3,77 Euro, was den tiefsten Stand seit über zwei Jahren bedeutet. Ende August hatte der für seine markigen Sprüche bekannte Ryanair-Chef den Ölpreis noch zu einem "Nicht-Thema" erklärt. Das Unternehmen betonte, daß es garantiert keinen Kerosinaufschlag für die Passagiere geben werde.

(Berliner Morgenpost vom 08.10.2004)

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