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US-Panzertransporte rollen über Hahner Start- und Landebahn

Volga-Dnejr mit Antonov 124


Start einer Antonov 124 auf der Charleston Airforce Base (Youtube)



Flugpläne von Volga-Dnepr

Seit Anfang August laufen wieder verstärkt Flüge mit Antonov 124 über den Flugplatz Hahn. Fluggesellschaft ist nicht, wie noch bei den Flügen im ersten Halbjahr des Jahres 2008, die russische Polet Airline. Deren Six-Month-Contract mit der US-Air Force ist abgelaufen. Jetzt kommen Flugzeuge der ukrainischen Fluggesellschaft Volga Dnejr zum Einsatz.

Wie aus den nebenstehenden Flugplänen ersichtlich ist, kommen die Maschinen von der Charleston Air Force Base im US-Bundesstaat North Carolina. Nach einer Zwischenlandung zum Auftanken in Bangor im US-Bundesstaat Maine fliegen sie über den Atlantik und landen zum Auftanken auf dem Flugplatz Hahn zwischen. Von dort geht es weiter bspw. zur Al Asad Air Force Base im Irak oder nach Kandahar in Afghanistan.

Flugplatz Hahn verleugnet Panzertransporte

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Mine-Resistant Ambush-Protected vehicles auf dem Weg über den Flugplatz Hahn in den Irak


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Mine-Resistant Ambush-Protected vehicles auf dem Weg über den Flugplatz Hahn in den Irak

Diese Panzertransporte wurden bisher vom Flugplatz Hahn verleugnet. Immer wurde seitens der Geschäftsleitung behauptet, man wisse nicht, was sich an Bord der Maschinen befindet.

"Am Flughafen Hahn will man sich zu den Namen der Airlines und zu den Zielen der Flüge nicht äußern. Flughafen-Sprecherin Maria Horbert bestätigte aber, "dass ein Teil dieser Transporte diesen Charakter haben". Aus Sicht des Flughafen-Betreibers handele es sich um "normale Charterflüge", die deswegen auch nicht gesondert aufgeschlüsselt würden. Anders als von der Bürgerinitiative behauptet, gebe es aber keinerlei Materialtransporte der US-Armee über den Hahn. Wie Horbert berichtete, landen die Flugzeuge im Hunsrück lediglich zum Auftanken."

Nach den Aufzeichnungen der BI gegen den Nachtflughafen Hahn flogen in der Zeit von Januar bis August 2008 mindestens 55 Antonov 124 im Auftrag des US-Department of Defence oder US-Army Material Command den Flugplatz Hahn zum Auftanken an.

Airline Information Research liefert Zahlen, Daten, Fakten und bestätigt somit Zahlenmaterial der BI Nachtflughafen Hahn

Beginn Fremddokument:

2008-313 | Filed August 11, 2008 | Approved August 13, 2008

Application for a Statement of Authorization

Nine one-way Charleston AFB-Kandahar/Bagram AB for August 14-31, 2008 using an AN-124-100 carrying MRAP vehicles.

Charterer: US DOD

Counsel: The Wicks Group, Glenn Wicks, 202-457-7790

Offensichtlich wurden am 11.08.2008 für den August 2008 insgesamt 9 Flüge genehmigt (Statement of Authorization). Transportiert wurden dabei jeweils MRAP vehicles, also gepanzerte Fahrzeuge. Charterer ist der US-DOD. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich das US-Department of Defence (Angriffs-/Verteidigungsministerium).

Die Maschinen wurde auf der Charleston Air Force Base in North Carolina beladen und entweder auf der Airforce Base in Kandahar/Afghanistan und auf der Air Base in Bagram, ebenfalls im besetzten Afghanistan, entladen.

Von den 9 genehmigten Flüge wurden laut unseren Aufzeichnungen mindestens 4 Flüge über den Flugplatz Hahn abgewickelt, die restlichen über die US-Airforce Base Ramstein in der Pfalz.

Gleiches gilt bspw. auch für nachfolgende Flüge im Februar:

Beginn Fremddokument:

2008-031 | Filed January 22, 2008 | Approved January 29, 2008

Application for a Statement of Authorization

Twelve one-way KCHS-KNTU-CYYR-EDFH-ORAA for February 2-28, 2008 using an AN-124-100 carrying five armored vehicles.

Charterer: US AMC

Flugplan Polet 1234

Hiernach wurden am 22.01.2008 für den Februar 2008 insgesamt 12 Flüge genehmigt (Statement of Authorization). Transportiert wurden dabei jeweils "Five armored Vehicles", also gepanzerte Fahrzeuge. Charterer ist der US-AMC. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich das US-Army Material Command.

Die Maschinen wurde auf der Charleston Air Force Base in North Carolina beladen und auf der Al Asad Air Force Base im besetzten Irak entladen. Die Antonov`s flogen auf nachfolgender Flugroute:

KCHS: Charleston Air Force Base - KNTU: Oceana Naval Air Station - CYYR: Goose Bay - EDFH: Ex-US-Air Force Base Frankfurt-Hahn - ORAA: Al Asad Air Force Base, Irak

Genau diese 12 Flüge mit Antonov 124 hatten wir im Februar 2008 unter unseren "zivilen" Militärflügen über den Flugplatz Hahn bereits registriert.

12 Flüge mit Antonov 124 im Februar 2008

BI Hahn: Flugplatz Hahn als Kriegsgewinnler überführt



Jetzt können sich die Verantwortlichen des Flugplatzes Frankfurt-Hahn nicht mehr herausreden. über den Flugplatz Hahn werden durch das amerikanische Militär im großen Stil schwergepanzerte Fahrzeuge in den Irak und nach Afghanistan transportiert.

Laut Wikipedia sind Kriegsgewinnler Personen oder Unternehmen, die aus der Durchführung eines Krieges Vorteile ziehen.

Laut Wikipedia ist "Kriegsgewinnler" ein umgangssprachlicher Begriff und wird meistens als Verbrechen betrachtet. Allerdings schließen wir uns auch der in Wikipedia wiedergegebenen Meinung an, dass Vorteile aus einem Krieg zu ziehen nicht strafbar ist, selbst wenn es hierbei, wie im Fall Irak zweifelsfrei um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gehandelt hat.

Moralisch ist es auf jeden Fall im höchsten Maß verwerflich und wirft ein schlechtes Licht auf die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH und deren Muttergesellschaft Fraport, die sich in öffentlichkeit gerne als große Saubermänner mit höchsten moralischen und ethischen Wertmaßstäben darstellen.

Kriegsgewinnlerei finanziert Spaßtickets

Noch verwerflicher wird die Hahner Kriegsgewinnlerei durch den Umstand, dass hiermit Spaßflüge für € 1,99 von Ryanair und Co. gegenfinanziert werden. Ohne die Millioneneinnahmen aus den Geschäften mit dem amerikanischen Militär würden die sowieso schon bei jährlich 16 Millionen Euro liegenden Verluste sicherlich auf weit über 20 Millionen Euro jährlich in die Höhe schnellen.

Konversionsgelder für Militärische Zwecke?


Umfangreiche Rodungen für die verlängerte Start- und Landebahn

Auch ist es kaum nachvollziehbar, dass mit Konversionsgeldern der Flugplatz Hahn in einen vermeintlich zivilen Flughafen umgewandelt wird, dabei u.a. mit 35 Millionen Euro die Startbahn verlängert wird und dann diese verlängerte Start- und Landebahn fast ausschließlich von "zivilen" Militärmaschinen der früheren Besatzungsmacht USA als Zwischenstation auf dem Weg in Krisengebiete genutzt wird.

Schwarze Zahlen mit blutrotem Hintergrund

Angesichts von mit Schützenpanzern beladenen Flugzeugen muss es nicht verwundern, dass sich die Geschäftsleitung des Flugplatzes Frankfurt-Hahn mit stolzen Steigerungszahlen bei der Fracht brüsten kann und sich Politiker von SPD, FDP und CDU, allen voran Wirtschaftsminister Hering, vor Begeisterung kaum halten können.

Dass die vermeintlich "Schwarzen Zahlen" bei der Fracht einen "blutroten" Hintergrund haben, scheint dabei keinen zu stören.