Widersprüchlich

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Die Aussage des Herrn Schuhmacher, dem Geschäftsführer der Fraport auf dem Hahn, "mir sind 98 Prozent Low-cost Flieger wichtiger als 98 Prozent High-cost Flieger" widerspricht meiner Meinung nach jeglicher betriebswirtschaftlicher Vernunft.

Bei einem low-cost Ticketpreis von 9,90 Euro werden pro Passagier Flughafengebühren von 4,35 Euro abgezogen - bleiben 4,45 Euro übrig zur Deckung der "übrigen" Kosten - wie soll sich das rechnen?

Diese Widersprüche machen nur Sinn bei Unternehmen, die nicht den normalen marktwirtschaftlichen Gesetze unterworfen sind. Dies kann nur darauf hindeuten, dass Geld aus zusätzlichen Quellen kommt, nämlich den staatlichen Subventionstöpfen.

Die verdeckten Subventionen offen zu legen wäre eine Pflicht der Landesregierung gegenüber den Steuerzahlern.

Statt dessen verschanzt sich Minister Bauckhage hinter dem Argument, dass Verträge mit Privatunternehmen nicht veröffentlicht werden. Die immensen Zuwachsraten, die laut Schuhmacher nur bei Low-Cost Fliegern möglich sind, werden von unseren Steuergeldern ermöglicht.

Im Klartext heißt das: Es werden Billigflüge subventioniert und gleichzeitig wird an allen Ecken und Enden im Landeshaushalt Geld gekürzt!

Auf der "Hunsrück Konferenz" war auffallend oft die Rede vom Tourismus und dem Weltkulturerbe Mittelrhein sowie der Bäderregion um Bad Kreuznach. Dies macht auch Sinn! In unserer Region werden sich die Touristen nicht aufhalten. Wer macht schon gerne Urlaub in der Einflugschneise eines Frachtflughafens mit zirka 250 Flugbewegungen im 24 Stunden Betrieb? Den Vorschlag des Bernkasteler Gastronoms Herrn Kettermann, den Hahn in Wine-Airport umzubenennen, lässt Raum für viele Wortspielereien.

Auch die Mittelmosel wird vom Fluglärm massivst betroffen sein. Ob diese Fluglärmbelästigung dem Kur-und Tourismusbetrieb zuträglich ist, bezweifle ich doch sehr. Dann wird aus dem Wine-Airport ein Wein-Airport und weinen wird dann auch der ein oder andere Gastronom in der Region.

Uwe Andretta