Ökologisch und ökonomisches Kahlschlagprojekt

Zurück zur Übersicht

Drucken

Dass Betreiber und Landesregierung - zumindest formal - die Erweiterung der Start- und Landebahn am Flughafen Hahn möglichst bald trockenen Tüchern haben wollte, war bekannt.

Mit dem Erlass des entsprechenden Planfeststellungsbeschlusses vom 28.12.2004 wähnen sich Betreiber und Wirtschaftsminister Minister Bauckhage der Realisierung ein Stück näher. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass mit einem Planfeststellungsbeschluss alleine noch kein Stück Startbahn gebaut ist. Der Widerstand gegen einen Frachtflughafen mit 24-Stunden-Betriebserlaubnis im Hunsrück und die damit zu befürchtende erheblichen Belastungen der betroffenen Gemeinden in der Umgebung sowie die zu erwartenden Nachteile auf die touristische Infrastruktur im Lärmgebiet, dass sich nachweislich auch über Moselgemeinden ausstrecken wird, müssen nun auf einem anderen Feld fortgesetzt werden. Nachhaltige - also auch für die Generation unserer Kinder und Enkelkinder verantwortlich gestaltete - Politik verbieten solch ökologische und langfristig auch ökonomischen Kahlschlagprojekte.

Gutes Beispiel, auch nach dem Erlass eines Planfeststellungsverfahrens nicht den Kopf in den Sand zu stecken, ist der so genannte Hochmoselübergang bei Ürzig/ Zeltingen-Rachtig. Der am 28.12.2000 (!) erlassene Planfeststellungsbeschluss zur Hochmoselbrücke konnte auf Grund berechtigter Klagen bis heute nicht umgesetzt werden! Daher sollten nun auch im Hunsrück potentiell Klageberechtigte unterstützt werden.

Obwohl in einer unglaublichen Eile seit dem 28.12.04 bereits mehrere Hektar Wald am Hahn weggerodet worden sind, bleibt m.E. die Forderung an die Landesregierung nach einer Mediation zum Flughafen Hahn sinnvoll. Bei der Unterstützung dieser Forderung sehe ich auch Stadt- und VG Bernkastel-Kues in der Verantwortung.

Wenn es Landes- und Lokalpolitikern Ernst ist mit der Förderung unserer touristischen Potentialen in der Region, können sie sich nicht der Tatsache verschließen, dass vollbeladene, oft veraltete, nachts fliegende Frachtflugzeuge der Attraktivität unserer schönen Gegend nur schaden können.

Jutta Blatzheim-Roegler