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Immer mehr Militärfracht
KRITIK BI gegen Nachtflughafen Hahn sieht hierin Grund für Startbahnverlängerung

LAUTZENHAUSEN (red). Für die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn ist der Flughafen im Hunsrück weiterhin größter ziviler Umschlagsplatz für US-Militärfracht in Deutschland. Nach Auswertung der Daten des Statistischen Bundesamtes für die Monate Januar bis April diesen Jahres betrage der Anteil militärischer Transitfracht fast 50 Prozent der Gesamtmenge, informiert die BI.

23518 Tonnen von insgesamt 47986 Tonnen seien mittelbar im Auftrag der US-Streitkräfte über den Hahn abgewickelt worden. Die Bi ist überzeugt, dass mit den Luftfrachtmengen im Mai die Militärfracht endgültig die zivile Luftfracht übertreffen werde.

Dabei haben die Flugplatz-Kritiker neben den Standardtransporten nach Afghanistan oder in den Irak ein neues Flugziel für Militärcharterflüge entdeckt. Die Militärlogistikunternehmen flögen seit Januar "über Sudan". Im Januar finden sich in den Statistiken des Statistischen Bundesamtes (jeweils Blatt 8.21. der Luftverkehrsstatistik) 15 Flüge, im Februar zwölf und im März elf Flüge mit Flugziel "über Sudan".

Den Verantwortlichen der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH sei es gelungen, mit Northwest Airlines (NWA) einen amerikanischen Militärlogistiker anzuwerben, der schwerpunktmäßig Truppentransporte durchführe. Miami Airlines (BSK) sei ein weiterer Neukunde, der ebenfalls für das US-Militär Truppen transportiere, erklären die BI-Mitglieder.

In ihrer eigenen Statistik hat die BI für Mai 136 Truppentransporte und Versorgungsflüge mit Kriegsmaterial registriert. Im Vergleich dazu habe die Zahl der Versorgungsflüge mit militärischem Hintergrund im April bei 155 gelegen.

Die Bürgerinitiative fühlt sich in ihrer Ansicht bestärkt, dass der Hauptgrund für die Startbahnverlängerung am Hahn in der fest eingeplanten Nutzung des Flugplatzes durch das amerikanische Militär für Transportflüge in den Nahen und Mittleren Osten sei.

Denn so wie es die BI sieht, sei eine Startbahnverlängerung für den Flugverkehr von Emirates Skycargo und Aeroflot, die zumeist nur auf der Mittelstrecke flögen, keineswegs notwendig gewesen.

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(Allgemeine Zeitung vom 01.07.2009)