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Hahn im Visier

Beim Ostermarsch waren US-Truppentransporte Thema

SOHREN/BÜCHENBEUREN. (max) Am Karsamstag versammelten sich mehr als 100 Friedensaktivisten auf dem Parkplatz der Regionalen Schule Sohren-Büchenbeuren zum Hunsrücker Ostermarsch 2006 als Zeichen des "Protests gegen die Remilitarisierung des Flughafens Frankfurt/Hahn".

"Nein! Krieg ist keine Lösung!", war nur eine der vielen Ausrufe die die mehr als hundert Demonstranten am Samstag auf Transparenten, Flaggen und Schildern hochhielten. Dabei stellte diese Aussage zusammen mit den Friedensflaggen, auf denen schlicht "Pace" oder "Peace" für Frieden zu lesen war, den Grundkonsens der Ziele und Bestrebungen der Teilnehmer dar.

Zielscheibe des Protests zu Ostern waren die Anfang des Jahres 2005 bekannt gewordenen US-Truppen- und Kriegsmaterialtransporte aus und in die Golfregion und den Irak über den Flughafen Hahn.

Der erste Ostermarsch der Region war vor fast genau 25 Jahren. Die größte Protestaktion fand 1986 bei der Großdemo in Hasselbach mit 180 000 Teilnehmern statt.

Nach einer "Geschichtsstunde" über die regionale Friedenspolitik, die immer wieder durch Musik aufgelockert wurde, starteten die Aktivisten ihren Ostermarsch Richtung Lautzenhausen.


Zivilflughafen als Ziel von Anschlägen?


Nach drei von der Polizei und Demonstrationsgesängen begleiteten Kilometern erreichte der Protestmarsch schließlich sein Ziel und damit die Abschlusskundgebung.

Heidrun Kisters vom Verein für friedenspolitische und demokratische Bildung, Uwe Andretta von der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn, Rosi Bongard-Schröder von Pro RheinHunsrück und Alexander Ulrich von der Linkspartei-PDS ergriffen nacheinander das Wort. Die Redner empörten sich unisono, Deutschland beteilige sich durch die Zwischenlandungen der Militärtransporte auf dem Hahn indirekt am Irakkrieg.

Die Friedensaktivisten erklärten, sie hätten Angst, dass der Zivilflughafen dadurch zum Anschlagsziel für Terroristen gemacht werde. Man befürchte, der Hahn werde in Zukunft als "dauerhafte Drehscheibe für US-Kriege" dienen.

Auch die bereits fertige Verlängerung der Startbahn – von der Flughafengesellschaft dringend benötigt, um internationale Frachtfluggesellschaften als Kunden auf dem Hahn binden zu können –, deren Betrieb eine Klage des BUND noch verhindert, brachten die Protestierer in Zusammenhang mit den Truppentransporten. Die Demonstranten stellten auch das Argument "Jobmotor Flughafen Hahn" in Frage.

noj/uhe

(Trierischer Volksfreund vom 19.04.2006)