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US-Truppen starten von Hahn in den Irak

Hunsrück-Airport als Zwischenstopp für den Austausch der amerikanischen Soldaten im Krisengebiet

FLUGHAFEN HAHN. Der Flughafen Frankfurt-Hahn hat durch die Billigfluggesellschalt Ryanir in erster Linie mit Iren zu tun. Die Zeit der Amerikaner im Hunsrück ist vorbei. Wirklich vorbei? Stimmt nicht ganz, denn seit einigen Wochen starten von der ehemaligen Militär-AirBase der US-Truppen, die sich nach dem Abzug der Amerikdner zu einem florierenden internationalen Verkehrsflughafen entwickelt hat, Soldaten in den Krieg.

US-Truppen fliegen via Hahn in den Irak. Sie kommen meist von Bangor im US-Bundesstaat Maine und landen im Hunsrück. Dort wird die Maschine aufgetankt und nach zwei Stunden geht's weiter. Zivile Verkehrsmaschinen vom Typ DC 10 oder Boeing 757 von der Chartergesellschaft Omni Air International steuern Kuwait an, von wo die weitere Verlegung der Soldaten in ihre Einsatzgebiete im Irak erfolgt. Die Rücktransporte der amerikanischen Soldaten in ihr Heimatland laufen auf dem gleichen Weg. Die amerikanische Regierung hat für die Transporte ihrer Soldaten in das Krisengebiet nicht nur den Hahn als Zwischenstation ausgesucht. Über Frankfurt wurde bisher das Gros der Transporte abgewickelt, Für den Hahn bedeutet die Ankunft Aufwand. Da die Amerikaner auf Diskretion bestehen, sperrt die Flughafengesellschaft für die Zeit des Soldatenaufenthalts ihr Terminal 2. Das heißt, Fluggäste checken zwar noch wie gewöhnlich ein, müssen aber nach Abgabe ihres Gepäcks ins benachbarte Terminal 1 wechseln. Kurz vor Ankunft der Omni Air leerte sich die Abfertigungshalle am Freitag. Die Ryanair-Schalter waren unbesetzt, Bäckerei, Pizzeria und die anderen Verzehrgeschäfte konnten quasi zwei Stunden Pause machen.

Dabei kriegt man die amerikanischen Soldaten kaum zu sehen. Durch mehrere Scheiben hindurch erhascht man ein paar Blicke auf die Männer und Frauen in ihren khakifarbenen Uniformen. Sie bleiben für den Zwischenhalt im Transterbereich, kommen gar nicht mit der "Außenwelt" in Berührung.

Zumindest war beim Zwischenstopp deutlich spürbar, dass sie gut drauf waren. In kleinen Gruppen standen die Soldaten zusammen, machten Fotos, scherzten, tranken Kaffee. Grund für die gelöste Stimmung war natürlich die Flugrichtung, denn bei diesem Transport hatten die Soldaten ihren Einsatz im Irak hinter sich und befanden sich auf dem Heimflug in die USA. Nahezu täglich landen die Omni-Air-Flieger im Hunsrück, mitunter bis zu vier am Tag.
Thomas Torkler

(Hunsrücker Zeitung vom 05.03.2005)