Demo am Hunsrückhaus (eigenes Bild)
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Auf Gefahren der geplanten Nachtflüge hingewiesen

Auf Gefahren der geplanten Nachtflüge hingewiesen - Minister Hans-Artur Bauckhage traf bei seiner Tour durch Land eine Demonstranten-Gruppe - Gesprächstermin vereinbart


Rheinland-Pfalz. Sein Ziel: "Ich will auf unsere touristische Vielfalt aufmerksam machen und für Reiseziele in Rheinland-Pfalz werben auch bei den Rheinland-Pfälzern." Den Moselausflug des Ministers nutzten neun Demonstranten der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn (BI), um auf die potenziellen Störungen durch die geplanten Nachtfrachtflüge aufmerksam zu machen. Sie waren auf jeder Brücke und an allen Anlegestellen mit Bannern und Plakaten präsent und taten ihren Unmut kund. Auch am Hunsrückhaus hatten BI-Mitglieder den Minister empfangen. Heide Weidemann bat den Minister, zwar nicht als Bauherr aber doch als Minister seinen Einfluss geltend zu machen, um der Region diese Nachtflüge zu ersparen. "Ich respektiere die Meinung der Demonstranten, aber die schweigende Mehrheit hat nicht demonstriert", meinte Bauckhage und wertet dies als gute Quote für den Hahn, wo immerhin 2300 Arbeitsplätze wegen des Flughafens existierten.


Der Sprecher Arbeitsgruppe Morbach mit Herrn Minister Bauckhage (eigenes Bild)

Laut Christiane Schenk, Sprecherin der Bl, handelt es sich aber lediglich um 1280 Arbeitsstellen, die der Hahn im Planfeststellungsverfahren durch die Startbahnverlängerung verspreche. Im Gegenzug sei der gesamte Tourismus an der Mittelmosel in Gefahr, weil durch die geplanten Nachtfrachtflüge mit etwa 82 Dezibel der Schlaf massiv gefährdet sei. Auch müsse man die Arbeitsstellen, die an der Mittelmosel verloren gingen, berücksichtigen, betont sie und bringt die mehr als 600 Stellen ins Gespräch, die allein die Kurkliniken auf dem Kueser Plateau haben.

"Wir sind im Verfahren", meinte Bauckhage. "Die Nachtflüge werden gebraucht, aber Sie haben die Gelegenheit, alle Möglichkeiten im Klageverfahren auszuschöpfen", empfahl er der BI. Einen Teilerfolg konnten die Mitglieder der BI verbuchen: Minister Bauckhage versprach, dass die BI mit seinem Büro einen Gesprächstermin ausmachen könne. Mittlerweile steht der Termin für den 24. August fest. Da an der Versammlung mehr als fünf Personen teilgenommen hätten und die Demonstration nicht angemeldet worden sei, hätten die Demonstranten einen Verstoß gegen das Versammlungsgesetz begangen. Pohzeihauptkommissar Helmut Kaspar kündigte an, dies zur Anzeige zu bringen. "Die äußeren Zeichen lassen erkennen, dass die Versammlung von langer Hand vorbereitet war", erläuterte er. Und: "Ich sehe das zwar nicht als gravierend an, aber alles muss seine Richtigkeit ha-
ben."
(mai/hel) 1

(Nahezeitung vom 01.08.2004)