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Widerstand gegen Flughafen-Projekt
45 000 Bürger aus dem Hunsrück wenden sich gegen die Pläne der Landesregierung

KOBLENZ/MAINZ/BONN. 45 000 Einwendungen von Bürgern aus 25 Gemeinden im Rhein-Hunsrück-Kreis hat die "Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn" am Freitag der Bezirksregierung Koblenz übergeben. Karina Berg, Sprecherin der Bürgerinitiative, erklärte dazu, 90 Prozent der Einwohner in den betroffenen Gemeinden seien gegen den von der Landesregierung geplanten Fracht- und Charterflughafen auf dem Gelände des jetzigen US-Fliegerhorstes Hahn.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Hahn mbH, Staatssekretär Ernst Eggers aus dem Mainzer Wirtschaftsministerium, erklärte,

im Lärmschutzgebiet um den Flughafen lebten schätzungsweise 6500 Bürger. Einige hätten nach seinem Wissen bis zu 80 Mehrfacheinwendungen an die Bezirksregierung adressiert.
Eggers sicherte zu, bei den Anhörungsverfahren am 31. März und am 1. April in Kirchberg (Rhein-Hunsrück-Kreis) würden alle Einwender zu Wort kommen und die Interessen gegeneinander abgewogen. Für die Entwicklung des Arbeitsmarktes im Hunsrück sei der Flughafen Hahn wichtig. Auch die FDP-Bundestagsabgeordnete Marita Sehn erklärte, einzelne Bürger hätten eine Vielzahl von Einwendungen unterschrieben. Nach ihren Angaben leben im

Rhein-Hunsrück-Kreis insgesamt 94 000 Einwohner. Die FDP-Politikerin rief die Hahn-Befürworter in den betroffenen Gemeinden auf, zu der geplanten Anhörung in Kirchberg zu erscheinen und sie nicht "den Gegnern allein zu überlassen".
Das Ergebnis dieser Anhörung soll nach Angaben der Bezirksregierung Koblenz dem Wirtschaftsministerium mitgeteilt werden. Der Initiatior des Flughafen-Projekts, Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), ist gleichzeitig Chef der obersten Genehmigungsbehörde für den Flugplatz. Bereits im Mai soll der US-Fliegerhorst für den zivilen Charterverkehr mitbenutzt werden.

(Artikel Trierischer Volksfreund vom 27.02.1993)