Presseerklärung Nr. 1/2006 vom 13. Januar 2006 der Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn zu den vom Flugplatz Hahn veröffentlichten Verkehrsergebnissen für das Jahr 2005
drucken

Die BI gegen den Nachtflughafen Hahn wirft dem Flugplatz Hahn die Täuschung der Öffentlichkeit mit hochgepuschten Verkehrszahlen vor.

  1. 3,1 Millionen Passagiere in 2005 werden der Öffentlichkeit als Erfolg präsentiert.
    Für das Jahr 2005 wurden von Fraport Finanzvorstand Stefan Schulte ursprünglich einmal 4,5 Millionen Passagiere prognostiziert. Anfang 2005 musste diese Prognose auf 3,8 Millionen Passagiere reduziert werden. Wegen des schleppenden Geschäftes wurde die Prognose nochmals auf 3,5 Millionen gesenkt.
    Sicher ist: 31% unter Planwert sind eine Blamage.
  1. In den gemeldeten Passagieren ist ein hoher Anteil an US-Soldaten auf dem Weg in den IRAK und bei den Angaben zur Fracht ein noch höherer Anteil an Frachtflügen mit Militärgütern enthalten. Ohne die US-Truppentransporte mit MAC in den IRAK wären die 3 Millionen Passagiere nur knapp erreicht, wenn nicht noch unterschritten worden. Genaueres werden wir wissen, wenn das Statistische Bundesamt die ungeschönten Zahlen veröffentlicht.
  1. Viele der von Ryanair neu aufgelegten Strecken haben bei weitem nicht die erhoffte Nachfrage erzielt. Kannibalisierungseffekte und eine gewisse Marktsättigung sind unübersehbar.
  1. Im Frachtbereich haben 4 Frachtfluggesellschaften, nämlich British Airways Cargo, Air New Zealand, Iran Air und Royal Jordanien Airlines zur Wintersaison dem Hahn den Rücken gekehrt.
    Der sogenannte "Luftfrachtersatzverkehr" von Air-France ist in Wirklichkeit reiner LKw-Verkehr. Am Hahn wird die Fracht lediglich umgeladen. Kurios dabei ist, dass sich durch den Umladevorgang die Fracht statistisch verdoppelt.
  2. Aus 60.000 to werden so 120.000 to, kein Euro kommt deswegen mehr in die Kasse.

Die Märkte lassen sich nicht betrügen.


In den letzten Jahren haben die Erfolge des Flugplatzes Hahn fast jedes Jahr für Verluste zwischen 15 und 20 Millionen Euro gesorgt. Seit Beginn der "Erfolgsstory Hahn managed by Fraport" sind dies weit über 100 Millionen Euro.

Die BI ist schon jetzt gespannt, welche Millionenverluste im Boom - Jahr des Hahnes 2005 von der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH erwirtschaftet wurden. Diese Zahlen fallen unter das Publizitätsgesetz und müssen von Wirtschaftsprüfern unterschrieben werden.
Vielleicht wäre es gut, wenn auch die jetzt präsentierten Verkehrszahlen von Wirtschaftsprüfern freigegeben werden müßten.



Zusätzliche Information:

Auszug aus dem Planfeststellungsbeschluß:
Aufhebung des Nato-Reservestatus