Flughafen Frankfurt-Hahn: Abzug der US-Kampftruppen aus Afghanistan führen 2014 am Flugplatz Frankfurt-Hahn zu einem Rückgang von 45% bei den Zwischenlandungen der Truppentransporter und Versorgungsflugzeuge zum Auftanken.

Im Jahr 2014 registrierte die Bürgerinitiative gegen den Nachtflughafen Hahn (BI) nur noch 404 Flüge = 808 Flugbewegungen bei den sogenannten "zivilen" Militärflügen. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 731 Flüge (1.462 Flugbewegungen).
Der Rückgang beträgt insgesamt 45%.

Einbruch bei der Transitfracht, Rückgang bei den Transitpassagieren

Mit Stand vom 30. November 2014 (Die Dezemberzahlen hat die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen noch nicht veröffentlicht) sank die Anzahl der bei diesen Flügen transportierten GIs um 13.345 von 77.392 im Vergleichszeitraum 2013 auf 64.047 im Jahr 2014. Dies entspricht einem Rückgang von ca. 17,25%.
Die Militärfracht ging um 11.433 to von 16.731 to im Zeitraum Januar bis November 2013 auf nur noch 5.298 to im Jahr 2014 zurück. Hier betrug der Rückgang 68,33%.

Ausblick 2015

Für 2015 erwartet die Bürgerinitiative (BI) nach der kompletten Rückführung der Kampftruppen aus Afghanistan eine fast vollständige Einstellung der Flüge. Dies wird nicht ohne Auswirkung auf die Passagier- und Frachtstatistik bleiben. Eine Reduzierung der Transitpassagiere um ca. 80.000 und der Rückgang der Transitfracht um ca. 5.000 to halten wird durchaus für wahrscheinlich.

Tiefe Spuren in Verkehrsergebnissen und Umsatz

Der Truppenabzug des US-Militärs aus Afghanistan und in 2012 aus dem Irak hinterlässt tiefe Spuren in den Verkehrsergebnissen des Flugplatzes Frankfurt-Hahn GmbH und sicherlich auch im Umsatz der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH.

Im Umsatzbereich dürften die Einbussen besonders gravierend sind. Das US-Militär hat den Flugplatz Hahn größtenteils nachts angeflogen, weswegen höhere Start- und Landeentgelte fällig wurden. Gerüchten zufolge hat das US-Militär sogar höhere Start- und Landeentgelte gezahlt, als in den Gebührentabellen ausgewiesen.

Seit dem Spitzenjahr 2011 mit 1.445 Flügen = 2.890 Flugbewegungen ist das Flugaufkommen bei den "zivilen" Militärflügen stetig zurück gegangen. Umgerechnet auf den Tag gab es 2011 täglich (!) ca. 4 Flüge, 2014 waren es gerade mal täglich 1,1 Flüge.

So wurden im Spitzenjahr auf der ehemaligen Airbase Hahn 141.396 Transitsoldaten bzw. 63.570 to Militärgüter umgeschlagen.

Die BI wundert sich schon seit langem darüber, wie wenig Interesse in den Medien den "zivilen Militärflügen" auf dem Flugplatz Frankfurt-Hahn gewidmet und deren Bedeutung so völlig unterschätzt wird.

Aus der Anzahl der Flüge, der Transitpassagiere und der Transitfracht ist deutlich zu erkennen, dass die reale schleichende Reduktion der "zivilen" Militärflüge mit dem konkreten Rückgang der Transitpassagiere und dem faktischen vollständigen Abbau der Transitfracht bei weitem gravierender in ihren Auswirkungen ist, als bspw. die Einstellung der lediglich 3 wöchentlichen (!) Flüge (ca. 150 im Jahr) mit geplanten (also noch nicht geflogenen) 24.000 to von Air China Cargo.
Die Fiktion scheint wichtiger und gravierender als die Wirklichkeit zu sein.

Don`t come back

Die BI ist froh, dass das US-Militär den Flugplatz Frankfurt-Hahn 2015 wahrscheinlich nicht mehr oder nur in sehr geringem Umfang nutzen wird. Wir sind für jeden der US-Boys froh, der heil und unversehrt wieder in seine Heimat zurückkehren durfte.
But: Don`t come back

Genauso froh sind wir aber darüber, dass der mit den Truppen- und Militärmaterialtransporten einhergehende Fluglärm sein Ende gefunden hat bzw. enden wird. Dies insbesondere, weil die Starts- und Landungen schwerpunktmäßig in der Deckung der Dunkelheit stattgefunden haben und dabei häufig veraltetes und lautes Fluggerät wie die Douglas DC 10, Mc Donnell MD 11, Antonov 124 und Boeing 747 in der 200er und 400-Version zum Einsatz kamen.